Beschreibung
Soziale, wirtschaftliche und politische Fragen stehen für den Aufklärer Montesquieu im Vordergrund seiner Betrachtungen zu Venedig. Warum ist das venezianische Staatswesen so schwach? Welche Kräfte sind am Werk, die das System aushöhlen? Über Wirtschaftsfragen, Sozialformen des Adels, die Ökologie der Lagune, den Einfluss der Kirche, die Prostitution. Dabei hatte Montesquieu in Graf Claude Alexandre de Bonneval und dem "Investmentbanker" und Kunstsammler John Law anregende Gesprächspartner. Die Schönheiten der Lagunenstadt wirkten eher am Rande auf ihn ein, aber: "Es gibt nichts Schöneres, als Venedig vom Glockenturm von San Marco aus zu betrachten: man sieht die Anlage des Lido und alle Inseln der Lagune."
Autorenportrait
Vor seiner Reise nach Venedig machten den französischen Philosophen und Schriftsteller seine "Persischen Briefe" (1721) berühmt, nach Abschluss der Reise war es "Vom Geist der Gesetze" (1748), eine Schrift, die maßgeblichen Einfluss auf die Formulierung der amerikanischen Verfasssung hatte. Von 1728 bis 1731 unternahm Montesquieu eine Europareise, vom 16. August bis zum 14. September 1728 war er in Venedig.