Beschreibung
Die Autorin Judith N. Klein stützt sich auf fiktive Quellentexte (Briefe, Tagebuchnotizen, ein unvollendetes Buchmanuskript), um das Leben der Nadeshda Kandeler nachzuzeichnen: Geburt und Überleben in den Katakomben von Odessa während der deutsch-rumänischen Besatzung (1941-1944); Auswanderung nach Westdeutschland im Sommer 1990; Arbeit in einem städtischen Kleiderkeller. Über zwanzig Jahre nach ihrer Ankunft in Deutschland schreibt Nadeshda, nun sterbenskrank, ihre Exil-, Arbeits- und Liebeserfahrungen in den Computer. Immer wieder ruft sie ihrer Tochter zu: 'Ich werde zu einem Buch! Du wirst es in der Hand halten, wenn ich gestorben bin!' Die erzählte Zeit erstreckt sich über die Jahre 1942-1944, 1990-2013.
Autorenportrait
Judith N. Klein studierte, forschte, unterrichtete, schrieb und übersetzte in Marburg, Heidelberg, Poitiers, Karlsruhe, Jerusalem, Kassel, Orléans, Guimarães, Paris und Osnabrück. Erschienen sind von ihr u.a. die Bücher: Literatur und Genozid (1992); Der feine Sand des Gedächtnisses. Jüdisch-maghrebinische Literatur der Gegenwart (1998); Rückkehr nach Lindeira. Von vergangener Zukunft und gegenwärtiger Vergangenheit in Portugal (2007); Paris, Exil. Mehr Wandern als Wohnen (2018).