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Venus in den Fischen

Erschienen am 19.09.2013, Auflage: 1. Auflage
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783943889918
Sprache: Deutsch
Umfang: 240
Format (T/L/B): 21.0 x 13.0 cm

Beschreibung

Berlin in den Goldenen Zwanzigern: Die »Medizinisch-astrologische Heilanstalt« brummt. Aber der Geschäftserfolg hat einen faden Beigeschmack für Dr. Abba, den hundertelfjährigen Sterndeuter, und Dr. Quaß, den jungen Mediziner: Folgen sie noch den Idealen ihrer Profession? Oder sind sie nur noch gutbezahlte Spielzeuge des neuesten modischen Gesundheitstrends? Kaum beschließen sie trotzig, ihre Kunst ganz ohne geschäftsträchtige Flunkereien auszuüben, kommt es zu Mord und Totschlag … Max Mohr war ein großer Humorist, und sein temporeicher, satirischer Berlinroman von 1928 über Großstadtleben, Geschlechterkampf, Rassismus, Wissenschaft und Astrologie, einen Mord und die Liebe ist ein bis heute frischer Text. Natürlich auch, weil sein Berlin der leeren Umtriebigkeit, der beliebigen Prominenz, der schnell konsumierten Moden, der Reichen und der Armen, der bunten esoterischen Heilsversprechen auch heute noch – oder wieder – aktuell ist. Und er ist heute noch lesenswert wegen seiner, wie die FAZ einmal schrieb, »präzisen Sprache, die mit wenigen Strichen Menschen, ein Milieu und die Epoche charakterisiert«. 'Äsduzikwas', sagt Dr. Abba aus Dixieland – aber was sich da tut, weiß niemand so recht. Sinn? Wer es sich leisten kann, hat immerhin einen Spleen. Der angeblich hundertelfjährige Sterndeuter ist momentan gut im Geschäft. Sebastian Quaß hingegen, ein junger Arzt, setzt – aber ohne sagen zu können, was das sein soll – trotzig auf das wahre Leben und die wahre Wissenschaft. Über seine zerschlissenen Hosen tröstet er sich mit dem Traum kommender Erfüllung hinweg. In den Augen seiner Kollegin Nelly Otterloo ist das Quatsch: Erst kommt das Essen, dann die Wahrhaftigkeitsfragen. Bis dahin sind sie nicht mehr als ein luxuriöser Knacks. Gemeinsam wagen die Drei ein Experiment mit tödlichem Ausgang. Max Mohr war ein großer Humorist und sein temporeicher, satirischer Berlinroman von 1928 über Großstatdtleben, Geschlechterkampf, Rassismus, einen Mord und die Liebe, Wissenschaft und Astrologie ist ein bis heute frischer Text. Natürlich auch, weil sein Berlin der leeren Umtriebigkeit, der beliebigen Prominenz, der schnell konsumierten Moden, der Reichen und der Armen, das Wiederaufkommen der Esoterik auch heute, noch oder wieder, aktuell sind. Vor allem aber ist es seine, wie die FAZ anlässlich der ersten Wiederveröffentlichung schrieb, 'präzise Sprache, die mit wenigen Strichen Menschen, ein Milieu und die Epoche charakterisiert'.

Autorenportrait

Max Mohr wurde 1891 in Würzburg geboren. Er war Arzt und Autor, Orientreisender und Alpinist, bestimmt von Freiheitsdrang und Heimatsehnsucht. Nach seiner Kriegsgefangenschaft praktizierte er kurze Zeit in München, zog aber bald mit seiner Frau auf einen abgelegenen Hof in der Nähe des Tegernsees. Pro forma, die Familie musste beruhigt werden, ließ er sich auch hier als Arzt nieder, tatsächlich suchte und fand er in der Abgeschiedenheit des „Einödshofs“ ideale Bedingungen für sein literarisches Schaffen. In den 1920er Jahren war er einer der erfolgreichsten Dramatiker Deutschlands. Die großen Bühnen rissen sich um seine Stücke, sein 'Ramper' wurde verfilmt, Hörspielfassungen in London und New York gesendet. Sein Lebens- und auch literarisches Thema war der Zwiespalt zwischen Natur und Technik, zwischen Geld und Moral, Stadt und Land. Dass sich diese Spannungen nicht lösen lassen, schon gar nicht mit einem verlogenen Bodenständigkeitsidyll oder einem breitbrüstigen Zurück-zur-Natur, weiß er – und mit wieviel Humor er es nehmen kann, zeigt kein Buch besser als sein Roman 'Venus in den Fischen'. 1934 steht er vor einer schwierigen Situation: Seinen Romanen bleibt der Erfolg seiner Stücke versagt, das Geld wird knapp und er kann wegen seiner jüdischen Herkunft als Arzt nicht mehr in Deutschland praktizieren. So wagt er, als einer der ersten deutschen Emigranten, den Aufbruch nach Shanghai, wo er drei Jahre später im Alter von 46 Jahren einem Herzversagen erliegt.

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