Beschreibung
Bereits 1936 jubelten deutsche Zeitungen: "Wieder arische Ostereier". Als eine der ersten Branchen wurde in Deutschland der Eierhandel, bis dato fast ausschließlich in den Händen von Juden, "arisiert". Der Eierhändler Simon Adler, 1905 aus Galizien eingewandert, hatte in Berlin einen erfolgreichen Lebensmittelhandel aufgebaut. Er und seine Frau Rachel wurden 1944 in Auschwitz ermordet. Bis auf fünf Kidduschbecher im Museum Neukölln hinterließ er kaum Spuren. Sein Schicksal steht beispielhaft für das vieler jüdischer Kaufleute, denen die Nationalsozialisten erst ihre wirtschaftliche Existenz und dann das Leben nahmen. Neben Adlers Biographie werden in diesem Buch auch die Lebensverläufe der Familienmitglieder nachgezeichnet.
Autorenportrait
Karolin Steinke, geboren 1977 in Berlin, studierte Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie in Berlin. Freiberufliche Arbeit als Ausstellungskuratorin (Museum Neukölln, Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück), Journalistin (u.a. für den „Tagesspiegel“) und Informationsreferentin.
Rezension
"[E]ine berührende Zeitreise in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts." Stilbruch/RBB Fernsehen
"Mit [wenigen] dürftigen Informationen begann die Kulturwissenschaftlerin Karolin Steinke ihre Recherchen. Am Ende steht ein kleines Buch über das Leben des Ehepaars Adler aus Neukölln - und die vergessene Geschichte vom arischen Osterei." taz
"Eine beispielhafte Geschichte von Verfolgten und zugleich eine kleine Studie über den "jüdischen" Eierhandel in Berlin." Die Mahnung 59, Nr. 1/2.2012.
"Zwei Jahre lang hat die Kulturwissenschaftlerin Karolin Steinke recherchiert, Akten und Gedenkbücher gewälzt, in Israel wie Berlin Angehörige und ehemalige Freunde der Familie Adler interviewt. Herausgekommen ist jetzt von ihr ein überaus lesenswertes Buch." Jüdische Allgemeine