Beschreibung
- Eine neuartige theologische Begründung für die mögliche Teilhabe von wiederverheirateten Geschiedenen am eucharistischen Mahl unter Berücksichtigung der traditionellen Ausschlussgründe.
- Ein Beitrag zur Überwindung des Widerstreits zwischen pastoralen Postulaten und Lehrmeinungen auf dem Weg theologischer Vertiefung.
- Argumente aus der Theologie der Eucharistie und dem Wesen der Sünde greifbar gemacht.
Autorenportrait
Thomas Schumacher, Dr. phil. Dr. theol.
Autor zahlreicher systematischer und theologiegeschichtlicher Publikationen u.a. zur christlichen Existenz, Trinität, Feier der Eucharistie, Theologie des Amtes
Inhalt
Einleitung 9
Abschnitt 1: Frage nach einer rechtmäßigen Einschränkung der Teilhabe am eucharistischen Mahl 21
Grundlegendes Recht zur Teilhabe an der Eucharistie 21
Situation der wiederverheirateten Geschiedenen
innerhalb der Kirche gemäß ihrem Recht 26
Bigamie als Straftat im CIC/1917 auf der Grundlage des vorherrschenden Eheverständnisses 27
kein Straftatbestand gemäß CIC/1983 auf Basis des erneuerten Eheverständnisses 30
Frage der Nichtzulassung zur Teilnahme am eucharistischen Mahl (can. 915 CIC/1983) 33
erforderliche Offenkundigkeit des Nichtzulassungsgrundes 35
offenkundige schwere Sünde als valide rechtsfolgefähige Kategorie? 37
Eintreten der Rechtsfolgen: normativ vs. deskriptiv 41
Der ekklesiale Kontext 42
Frage der standardmäßigen Anwendbarkeit des can. 915 CIC/1983 auf die wiederverheirateten Geschiedenen 44
Erklärung durch den Päpstlichen Rat für die Gesetzestexte 47
Frage der Nichtberechtigung zur Teilnahme am
eucharistischen Mahl (can. 916 CIC/1983) 49
Hintergrund: Wandel des Kommunionverständnisses und der Kommunionpraxis 50
schwere Sünde als Nichtberechtigungsgrund zur Teilnahme am eucharistischen Mahl 54
Todsünde, schwere Sünde, läßliche Sünde 55
Abschnitt 2: Sünde in theologiegeschichtlicher Perspektive 59
alttestamentliche Akzentuierungen für Verfehlung,
Bruch und Verkehrung 59
Generalterminus ??? 60
weitere Bezeichnungen 62
Theologien der Sünde in den Schriften des Neuen Testaments 65
synoptische Theologie 65
paulinische Theologie 68
johanneische Theologie 71
Patristische Auffassungen von der Sünde 74
Augustinus 78
scholastische Theologien der Sünde 82
Thomas von Aquin 84
Johannes Duns Scotus 90
Sünde gemäß der Reformation 92
Konzil von Trient 94
nachtridentinische Entwicklungen 97
Katechismus 98
Priesterausbildung, Beichtpastoral und Kasuistik 101
Immanuel Kant 103
objektivistisch-gesetzhaft akzentuiertes Sündenverständnis 108
personal akzentuiertes Sündenverständnis 112
Erneuerungsbewegungen 113
Theodor Steinbüchel 114
Bernhard Häring 115
Beschleunigung der Erneuerung im Kontext des Zweiten Vatikanischen Konzils 117
nachkonziliare Theologien der Sünde 120
Piet Schoonenberg SJ (1911-1999) 120
Karl Rahner SJ (1904-1984) 122
Abschnitt 3: Die Frage nach der Sünde bei wiederverheirateten Geschiedenen 129
1. Der sittliche Akt 129
actus humanus 129
Dimension der Sittlichkeit 131
über sich hinaus verwiesen 137
2. Der Mensch angesichts Gottes 138
Gründungsbezug 138
Gegenüber Gottes 139
zur Antwort gerufene Freiheit 141
3. Gott-Mensch-Verhältnis als Gnade 143
Bund 143
Jesus Christus 145
Die Gabe des Geistes 148
Gabe der Gottunmittelbarkeit (Koinonia) 150
Geheimnis der Kirche 152
Feier der Eucharistie 156
emporgehoben zur Teilhabe an Gottes eigenem Leben 157
4. Sünde im Widerstreit gegen die Gnade 158
Akt der Sünde 158
beeinträchtigter Grund- und Erstakt 161
Sünde gegen Gnade 164
Sünde gegen Kirche 167
Abschnitt 4: Frage nach möglicher Einschränkung der Teilnahme von wiederverheirateten Geschiedenen am
eucharistischen Mahl 171
Frage nach dem Gegenstand der Sünde bei wiederverheirateten Geschiedenen 172
Bewertung der zivilen Wiederheirat 181
akthafte Einheit 181
Lebenspartnerschaftliches Mit-Sein
als Ausdrucksform von Mit-Sein überhaupt 183
Lebenspartnerschaft unterhalb des Sakraments 187
Abgrenzung gegen Kriterium des ehevertragsbrecherischen Geschlechtsakts 193
Akt, Gewicht und Zurechnung der Sünde 197
Ergebnis: Feier der Eucharistie als unausschließbarer Vollzug der Koinonia 202
Fazit 213