Beschreibung
Kelten – je weniger man von Völkern aus ihren schriftlichen Quellen
erfährt, desto geheimnisvoller und interessanter scheinen Vermutungen,
Gerüchte und Unwissen zu sein, die sich mit den keltischen Völkern
beschäftigen. Denn das keltische Volk gibt es genauso wenig wie
es ein germanisches oder ein homogenes Volk von Steppenbewohnern
geben wird.
Die Stuttgarter Vortragsreihe (seit 2010) hat es sich zum Ziel gesetzt,
einer weiten Öffentlichkeit keltische Geschichte und Vorstellungen,
Kultur und Religion, Wirtschaft und Sprache vorzustellen. Initiiert
vom Herausgeber dieses Bandes, sind dabei der Themenvielfalt keine
organisatorischen, thematischen oder zeitlichen Grenzen gesetzt.
Im vorliegenden Band wird eine mögliche Urbanisierung der Heuneburg
hinterfragt, keltische Götternamen und ihre Provenienz in
Germanien überprüft, hagiographische Texte zur Keltizität Irlands
vorgestellt, von der Norm abweichendes Verhalten jugendlicher Heiligen
im mittelalterlichen Wales und Irland untersucht und mit Añjela
Duval eine bretonische Dichterin des 20. Jahrhunderts vorgestellt.
Inhalt
Holger Müller: Einleitung, S. 7
Manuel Fernández-Götz: Frühe Urbanisierung nördlich der Alpen: Die Heuneburg an der oberen Donau, S. 9
Wolfgang Spickermann: Keltische Götternamen in Germanien und ihre religionshistorische Deutung, S. 39
Ludwig M. Lochschmidt: Rudimente keltischer Religion in den Patrizius-Viten der Hagiographen Muirchú und Tírechán? Ein kleiner Beitrag zur Debatte um die Keltizität Irlands, S. 61
Christian-Michael Zottl: »Böse Buben schlagen sich durch!«– Jugenddevianz im Spiegel frühmittelalterlicher walisischer und irischer Hagiographie, S. 107
Hildegard L.C. Tristram: Keltische Dichtung aus dem »warmen Munde des Volkes«? Die bretonische Dichterin Añjela Duval (1905–1981), S. 161
Autorenverzeichnis, S. 187