Beschreibung
Simon Nodier, Bildhauer und Schrifsteller, kehrt nach 25 Jahren im Ausland zu einem Verwandtenbesuch nach Haiti zurück. Er muss bald feststellen, dass das Land, das er in Erinnerung hat, nicht mehr existiert und vielleicht nie existiert hat. Die Begegnungen Nodiers mit Freunden und Familienmitgliedern lassen den Leser seine privilegierte Kindheit, die Jahre der Diktator und die Erfahrung des "Exils der Rückkehr", der Fremdheit im eigenen Land, miterleben. In der Fortsetzung einer unvollendeten Jugendliebe gehen Erinnerung und Einbildung ineinander über, und die Erlebnisse Nodiers verschmelzen mit dem Roman, den er zu schreiben begonnen hat. Ein raffiniert komponiertes und einfühlsam erzähltes Werk über eines der Hauptthemen der haitianischen Literatur, das Exil, und ein Denkmal für das leidgeprüfte Haiti in seiner geheimnisvollen Vielfalt und Widersprüchlichkeit.
Autorenportrait
Anthony Phelps, Lyriker, Prosaautor, Journalist und bildender Künstler, wurde 1928 in Port-au-Prince geboren. Als Gegner Duvaliers musste er 1964 nach einem Gefängnisaufenthalt ins Exil nach Montreal gehen, wo er noch heute lebt. Sein literarisches Werk umfasst etwa dreißig Bücher, drunter das Kutbuch "Mon pays que voici" (1968), eine lyrische Hymne an sein Heimatland. "Der Zwang des Unvollendeten" erschien 2006 in Montreal unter dem Titel "La contrainte de l'inachevé".
Rezension
Ein sensibler, hellsichtiger Roman (Christian Desmeules, Le Devoir, Montreal)Ein Roman., der einen bei jedem Lesen aufs Neue beglückt (Stanley Péan, Le Libraire, Québec)