Beschreibung
Ist er so lebensecht, weil er auf einem autobiografischen Erlebnis fußt? Der Roman, der Karl Friedrich Borée berühmt machte, schildert einnehmend zeitlos die Liebe zwischen zwei ungleichen Menschen in den zwanziger Jahren.
Autorenportrait
Karl Friedrich Borée wurde 1886 in Görlitz geboren, studierte Jura, war Offizier im Ersten Weltkrieg und danach in den Stadtverwaltungen von Schöneberg und Königsberg sowie als Jurist tätig. Ende 1930 erschien "Dor und der September" als Romandebüt des 44-Jährigen. Sein zweiter Roman, "Quartier an der Mosel" (1935), wurde als Antikriegsroman verboten, allerdings konnte Borée weiter veröffentlichen. Nach 1945 arbeitete er aktiv am Aufbau eines demokratischen Literaturlebens mit. Er schrieb für den Berliner Tagesspiegel, war der erste Vorsitzende des Westberliner Schriftstellerverbands und Generalsekretär der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Herausragende Werke der Nachkriegszeit sind die Romane "Ein Abschied" (1951) und "Frühling 45" (1954) sowie das Erinnerungsbuch "Semiten und Antisemiten" (1960). Borée starb 1964 in Darmstadt.
Rezension
"Eine bittersüße Liebesgeschichte, die verblüffend aktuell die Frage nach der Gleichberechtigung der Geschlechter verhandelt. … Ein ungewöhnlich sprachgenauer, zartfühlender Sound.“ (Deutschlandfunk, Gisa Funck)
"In der Langsamkeit des Wartens, dem Hoffen auf ein Wiedersehen sowie den unvermeidlichen Differenzen baut sich bis zur letzten Zeile ein Spannungsbogen auf. Die Frage, kann diese Liebe mit unterschiedlichen Vorstellungen funktionieren, findet in den goldenen Zwanzigern eine neue Perspektive auf die Verbindung Mann/Frau." (www.schreiblust-leselust.de, Sabine Bovenkerk-Müller)
"Es gibt Bücher, die entwickeln eine ganz eigenartige Macht: Man liest sie, lebt mit den Figuren, die plötzlich, wie von einer Leinwand heruntergezaubert, greifbar werden, fast schon dreidimensional. ‚Dor und der September‘ wäre dann ein bittersüßer cineastischer Streifen in Sepiabraun, durchsetzt mit keck aufblitzenden Farben, sobald Dor die Bühne betritt. … Vor allem aber ist es wirklich dieser einzigartige Ton, die Melodie, die sein Romandebüt zu etwas Besonderem macht.“ (www.saetzeundschaetze.de, Birgit Böllinger)