Beschreibung
Anhand der ganz persönlichen Erlebnisse und Erinnerungen von Mitgliedern von vier Würzburger Familien sowie zahlreicher privater Zeit- und Fotodokumente wird die Phase von Krieg, Bombenzerstörung und Wiederaufbau noch einmal lebendig, die bis heute die Würzburger und ihr Selbstverständnis prägt. Die letzte Zeitzeugengeneration berichtet aus eigener Anschauung über eine Periode, die bald Geschichte sein wird. Anrührendes, Erschütterndes und Menschliches prägen diese Erinnerungen, die der Herausgeber in Interviews einfühlsam festgehalten und für die Nachwelt bewahrt hat.
Autorenportrait
Zeitzeugen und Interviewpartner:
Carlo Auth (Jg. 1926, +2010)
wuchs in der Luitpold-Apotheke, Rottendorfer Straße 49 auf, wurde 1944 eingezogen und geriet in Kriegsgefangenschaft. In den nie zugestellten Briefen seiner Mutter an den vermissten Sohn spiegelt sich das Würzburger Alltagsleben der letzten Kriegsmonate.
Elisabeth Koehler und Gerhard Schauer (Jg. 1937), Hedwig Beck (Jg. 1935), die –Kinder des orthopädischen Schuhmachers Otto Schauer erlebten die Kriegszeit in der Dominikanergasse. Nur knapp dem Tod entronnen, halfen sie ihren Eltern beim Wiederaufbau des Hauses. Anhand stichwortartiger Tagebuchaufzeichnungen verfasste ihr Vater einen Bericht über Zerstörung, Flucht und Neuanfang in Würzburg.
Rosemarie Bienek-Pfeiffer (Jg. 1935), Tochter des Papierhändlers Philipp Pfeiffer, kurz „Papier Pfeiffer“, Sanderstraße 4a, verbrachte die Nachkriegsjahre im Steinbachtal. Die erhaltenen Unterlagen dokumentieren Entnazifizierung, Wiederaufbau und wirtschaftlichen Neubeginn.
Wilhelmine Schwarzmann, geb. Hirschmann (Jg. 1921), Gunda Goepfert, geb. Hirschmann (Jg. 1919), Anneliese Schwarzmann (Jg. 1944) berichten über Untergang und Wiederrichtung des Gasthofs Zur Stadt Mainz, Semmelstraße 39. In Briefen von und an den Onkel in Amerika werden Sorgen und Nöte der Nachkriegszeit diesseits und jenseits des Atlantiks lebendig
Inhalt
Vorwort
„Wir haben heute den ganzen Tag schon Alarm und Überflüge unserer Stadt“
– die Luitpoldapotheke in der Rottendorferstraße 4
„Auf jeden Fall will ich nur das eine: wieder zu Geld kommen und mir wieder eine neue Existenz aufbauen!“
– die orthopädische Schuhmacherwerkstatt von Otto Schauer in der Dominikanergasse 5
„Will mein Anwesen, das bis cr. 60-70 % beschädigt ist, wieder aufbauen“
– das Papiergeschäft Pfeiffer in der Sanderstraße
„Wir haben ja die organisierte Hungersnot in Deutschland“
– der Gasthof zur ‚Stadt Mainz‘ in der Semmelstraße
Kurze Chronologie der Ereignisse
Auswahlbibliographie
Register