Beschreibung
Stimmen zu Werken des Autors
Insel der Elefanten. Was für eine spannende und philosophisch angenehm herausfordernde Lektüre! Ein durch und durch mutiges, sich den Schmerzen des Verlustes stellendes Buch, mit zahllosen wunderschönen lyrischen Stellen.
Man spürt das Meer und den Himmel in der Prosa.
Unzählige Variationsmöglichkeiten, die im Thema Heimat und Heimatverlust verborgen liegen.
Peter Blickle, Western Michigan University
Der Schock der Entwurzelung, der Raub seiner Kindersprache machen ihn sensibel für eine Philosophie, die an Diogenes erinnert. Es gelingt ihm, Finger in die Wunden unseres irrsinnigen Lebens zu legen.
Karin Schäckermann
Ein Autor, der, wie man zu sagen pflegt, das Leben nicht nur aus Büchern kennt, der in den Texten aber immer wieder aus der kalten Realität in das Wünschen, Hoffen und Träumen, seine eigentliche Heimat, entwischt.
Berndt Herrmann
Von der ironischen Seite zeigt sich Imre Török, der als jugendlicher Flüchtling nach Deutschland kam und heute Bundesvorsitzender des Verbandes deutscher Schriftsteller ist. Geistreich und treffsicher ist die Selbstreflexion eines Poeten: Im eleganten und rhythmisierten Sprachfluss spiegelt sich der Enthusiasmus, von dem er sich angesichts seiner erhabenen Visionen ergreifen lässt, um abschließend, ganz im Sinne romantischer Ironie, die selbstgeschaffenen Illusionen zu zerstören.
Badische Zeitung
Magische Wortspiele
Für Imre Török hat Ingolstadt eine gewisse Bedeutung, hier hat ihn der Bundesverband der deutschen Schriftsteller zu seinem Vorsitzenden gewählt ...
Töröks Texte lassen sich auf viele verschiedene Arten interpretieren. Meist rufen sie einen Strom von Assoziationen hervor. Als Vorleser kann sich Török sicher zu den besten dieses Fachs rechnen. Sobald er mit dem Lesen beginnt, stürzen die Worte nur so aus ihm heraus, seine Stimme, mit dem leichten ungarischen Akzent, macht die Erinnerungen an Ungarn und die besondere Poesie von Töröks "Akazienskizze" zu einem literarischen Ereignis.
Jonathan Spanos (Donaukurier)
Autorenportrait
Imre Kertész, Literaturnobelpreisträger, im Vorwort zu Imre Töröks Buch "Un-GAR":
In diesem Jahrhundert lebten Orwell und Kafka. Es scheint, daß in unserem Leben die Erfahrung des Exils der Normalzustand des Menschen ist. Freilich wenn dem so ist, dann ist das Tagebuch von Imre Török nichts anderes als Revolte gegen die Epoche. Sein Leben zeigt exemplarisch, auf welche Weise der Mensch dort Wurzeln schlagen kann, wo er auf einmal sich seiner selbst bewußt wird.
"Wenn das Ich schreibt, schreibt doch immer das Wir" - notiert er in seinem Tagebuch. Mit wieviel Nostalgie lese ich diesen Satz. Ich, der ich dadurch zum Schreiben bewegt werde, damit ich vor der determinierenden Gewalt dieses für mich immer fremden "Wir" in die unberechenbaren Strudel des "Ich" sinken möge. Gut jedoch, daß ich weiß, auch ein anderer Weg existiert; ein Weg, auf dem das "Wir" Zuhause, Gemeinschaft, Solidarität bedeutet. Das ist für mich tröstendes Zeugnis des Tagebuchs von Imre Török.