Beschreibung
In dem beschaulichen Eifelstädtchen sitzt eine Künstlerin in dem Erker des historischen Hauses mit Blick über die Rur und zeichnet in ihr großes Skizzenbuch. Aber schon bei der ersten Seite, auf der sie ihr Leben in Bildern zu erzählen beginnt, entfließt der Zeichenfeder die unheimliche Geschichte ihrer Vergangenheit. Im Haifischbecken der Kunstszene versuchte sich die Frau zu etablieren, allen Widrigkeiten zum Trotz, die die Gesellschaft und ihr Geschlecht einer Karriere in den Weg stellen. Auch wenn sie nicht schwimmen konnte, kämpfte sie, den Kopf über Wasser zu halten. Erste Erfolgen wechselten mit Gewalt und Niederlagen. Noch rief niemand „Me Too“, wenn eine Frau geschlagen wurde.
Als sie sich zu wehren beginnt, gelingt es ihr, festen Stand in ihrem Leben zu gewinnen. Jetzt wird sie sich den Gewässern, auch denen des Unbewussten, stellen. Aber wie gelingt es einer Kupferstecherin, die ein Leben lang versuchte, ihren Mann zu stehen und doch keiner war, ihren Weg unbehelligt durch die Fluten von Hass und Missgunst zu finden?
Autorenportrait
Geboren 1952 in Augsburg, Malerin, Graphikerin, Performancekünstlerin und bekennende Nichtschwimmerin, lebt und arbeitet in Schleiden in der Eifel. Ihre Ausbildung an den Kölner Werkkunstschulen schloss sie als Meisterschülerin ab. Frühen Erfolgen als Radierern folgten Werkgruppen in Malerei, Installation, Zeichnung und Aquarell. Seit mehr als zehn Jahren veröffentlicht sie täglich ein Bild im Internet. Bei der verheerenden Flut im Juli 2021 verlor sie den größten Teil ihres künstlerischen Lebenswerkes.