Beschreibung
Menschengerechte Sinngebung durch kulturelle Einbindung statt natur- und sachgerechter Einsamkeit des Sterbens trifft sich mit Anliegen der Palliativmedizin. Von den 21 Beiträgen des Bandes dazu gelten zwei übergreifenden religionswissenschaftlichen Fragestellungen, die heutige Gestaltungen der Endphase des Lebens mit der Unterscheidung von Religionstypen im Blick auf Sterben, Tod und Trauer auch in anderen Räumen und Zeiten besser verstehen lassen wollen. Vier Aufsätze thematisieren Abstammungsreligionen an den Beispielen von Ehrung am Lebensende bei altamerikanischen Menschenopfern und von Gefühlsambivalenzen im Umgang mit Toten im heutigen Kolumbien, von afrikanischer Initiation in den Ahnenstatus sowie Parallelen in der Verehrung der Gebeine der Ahnen und christlicher Heiliger. Je zwei Beiträge behandeln Hinduismus und Buddhismus als Wiedergeburtsreligionen: mit Würdigung des Verstorbenen durch Hilfen zur Befreiung im Kremationsritual auf dem Hintergrund eines ausgeprägten Vergänglichkeitsbewusstseins bzw. durch solche Hilfen in der Vermittlung buddhistischer Erkenntnisse und im Feiern der Aufhebung des Leidens. Vier Artikel zur Antike charakterisieren griechische und römische Formen von Wiedergeburts- und Abstammungsreligion sowie jüdische und christliche Formen von Auferstehungsreligion. Die abschließenden 7 Beiträge umreißen Entwicklungen bei islamischen und christlichen Traditionen angesichts aufklärerischen Fragens nach Menschenwürde.