Beschreibung
Die Dogmatik des aus Deutschland stammenden, zeitlebens aber in Wien lehrenden Theologieprofessors Eduard Böhl von 1887 gilt als der erste Versuch seit 1698, den reformierten Glauben, einen der beiden großen Zweige der Reformation, in einem dogamtischen Gesamtentwurf mit biblischer Begrüngung darzustellen. Seitdem ist dieser Versuch nur in englischer Sprache wiederholt worden. Da Böhl zugleich ein glühender Verehrer Martin Luthers war, wurde sein Werk auch von Lutheranern geschätzt. Kein geringerer als Karl Barth hat Böhls Dogmatik mehrfach gewürdigt und auf diesen Tatbestand hingewiesen. Er zitiert Böhls Dogmatik in seiner 'Kirchlichen Dogmatik' mehrfach zustimmend und verweist auf sie, wobei er Böhl vor allem als Schüler des Wuppertaler Erweckungspredigers Hermann Friedrich Kohlbrügge schätzt. Eduard Böhl (1836 [Hamburg] - 1903 [Wien]) war ab 1864 bis zu seinem Tod Professor für Reformierte Dogmatik und Symbolik, für biblische Theologie, Apologetik des Christentums, Religionsphilosophie und Pädagogik an der Universität Wien und spielte eine herausragende Rolle für den Protestantismus in Österreich, Ungarn und den Niederlanden. Als Schüler und Schwiegersohn des reformierten Erweckungspredigers Hermann Friedrich Kohlbrügge (1803-1875) verband er eine wissenschaftliche Dogmatik auf reformatorischer Grundlage mit einer tiefen persönlichen Frömmigkeit und zahlreichen Aktivitäten im kirchlichen Leben im In- und Ausland. Im bibeltreuen reformierten Bereich gilt er bis heute als der letzte deutschsprachige Vertreter, der einen dogmatischen Gesamtentwurf wagte, der deswegen hiermit neu aufgelegt wird.