Beschreibung
Schauplatz Berlin. Nach der Sommerpause fangen die Proben im Theater wieder an. Man trifft sich im Café Metropol, im Luitpold oder bei Borchardt, tauscht den neuesten Klatsch aus, wohnt zur Untermiete bei neugierigen Wirtinnen, träumt von bedeutenderen Rollen und verliebt sich in einen Spieler - wie die junge Schauspielerin Dore Brandt.
Alice Berend nimmt in diesem Roman die Berliner Theaterszene des beginnenden 20. Jahrhunderts ins Visier und lädt zu Spaziergängen durch das vergangene Berlin ein. Die Berliner Milieubeschreibungen und eine Frau, der es gelingt, sich gegen Konventionen durchzusetzen und Kind und Karriere zu vereinbaren, sorgen dafür, daß Alice Berends Roman von 1909 auch heute noch aktuell wirkt.
'In ihrem Theaterroman ›Dore Brandt‹ macht Alice Berend, die ein Leben lang mit Max Reinhardt befreundet war, Glanz und Elend des Lebens zwischen Café, Schauspielhaus und Mansardenwohnung, Regisseurswillkür, Kollegenneid und beglückendem Talent sichtbar.
Wunderbare Bücher einer Menschenkennerin, die auf dem Teppich geblieben ist und auch den heutigen Leser bereichert.'
(Rhein-Zeitung)
Autorenportrait
Alice Berend, die 1875 geborene Schwester der Malerin Charlotte Berend-Corinth, ver-öffentlichte zahlreiche Romane, die bei S. Fischer in Auflagen von mehreren hundert-tausend Exemplaren erschienen und ihr den Ruf eines 'weiblichen Fontane' einbrachten. 1933 wurden ihre Bücher von den National-sozialisten auf die 'Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums' gesetzt. Als Jüdin verfolgt, emigrierte Alice Berend 1935 über die Schweiz nach Italien, wo sie 1938 nach schwerer Krankheit mittellos starb.