Beschreibung
»Isis entschleiert« ist ein großangelegter Mosaikroman zum Thema Schleier und Entschleierung, der das moderne Genre des Puzzle-Romans sichtlich auf nie betretene Stufen führt. Eine Romanfigur namens ausgerechnet Ulrich Holbein verläßt seine hausbackene Geliebte Rosi, um solo auf Reise zu gehen. Er schreitet Richtung Orient, um im Tempel der Isis die nackte Wahrheit zu sehen, d. h., den hierfür zuständigen Schleier zu lüften. Hierzu werden mehrere Entschleierungsvarianten durchgeführt: sieben an der Zahl. Einige Entschleierungen verlaufen glücklich und führen zu ekstatischer Einswerdung und Erleuchtungserlebnissen, doch auch das Gegenteil, die Apokalypse im Guckkasten, nimmt seinen Lauf.
Normalerweise setzen Romanciers ihre Werke aus Worten zusammen. Holbein hingegen operiert in der »Isis« mit der nächstgrößeren Einheit: dem Zitat. Damit entsteht eine überschwappende, wahnwitzige Großcollage aus Literatur-, Film-, Gebrauchstext-, Volksmund-, und Selbstzitaten, Paraphrasen und Bildern - ein internationales Kollektivgebräu aus 5437 Zitaten von etwa 732 teilweise sehr unvereinbaren Dichtern, Denkern, Religionsstiftern, Obergurus, Ekstatikern, Ghostwritern und Illustratoren verschiedener Zeiten und Zonen, von Graf Zeppelin bis Albertus Magnus.
Autorenportrait
Ulrich Holbein, 1953 in Erfurt geboren, studierte Theologie, Biologie und freie Malerei in Tübingen und anderswo. Seit 1977 freier Schriftsteller, erhielt er als einer der interessantesten Sprachkünstler zwei Preise, zwei Förderpreise fünf Stipendien. Holbein lebt seit 1983 im hessischen Knüllgebirge.