Beschreibung
Von einem zauberhaften Buch, das er kürzlich entdeckt habe, spricht Elias Canetti in seiner Autobiographie und erzählt, wie er »die Geschichte von einer Frau, die in der Wildnis mit einem Leierschwanz Freundschaft schloß« der damals unglücklichen Iris Murdoch schenkte. »Aus dem Trauerantlitz war ein Gesicht des Glücks geworden, von leichter Verwunderung übermalt, über dieses Buch.«
Der Leierschwanz gehört zu den Sperlingsvögeln und lebt in den Bergwäldern Südostaustraliens. Er ist nicht nur schön, mit seinem farnähnlichen graubraunen Gefieder, das über fünfzig Zentimeter lang sein kann. Er hat vor allem eine ungewöhnlich vielseitige Stimme und kann Geräusche nachahmen, die er hört ? nicht nur die von Vögeln, er kann auch menschliche Stimmen, Maschinen oder Musikinstrumente imitieren und tanzt zu seiner eigenen Musik. Der Australier Ambrose Goddard Hesketh Pratt erzählt die Geschichte der Freundschaft zwischen dem Vogel und der verwitweten Mrs. Wilkinson, einer Gartenbaukünstlerin, die im Urwald lebt und dort die Tiere schützt. Diese Begegnung regt ihn an, in fünf Kapiteln alles zusammenzutragen, was er über den Vogel finden konnte.
»Es ist unmöglich, einen Leierschwanz singen zu hören und, während seines Gesangs, daran zu denken, daß es auch traurige Dinge auf der Welt gibt.« (Ambrose G. H. Pratt)
Autorenportrait
Rainer G. Schmidt, 1950 im Saarland geboren, begann 1978 mit der Übersetzung des Gesamtwerks von Arthur Rimbaud und übersetzte seither viele Werke u. a. von Henri Michaux, Victor Segalen, Herman Melville. Er erhielt u. a. den Paul-Celan-Preis und übersetzt derzeit das 12bändige Tagebuch von Henry D. Thoreau.