Beschreibung
Umwege und Sackgassen prägten die Entwicklungsgeschichte des Damenrades, unter den Maßregeln der Ettikette wurden skurile und unfahrbare Konstruktionen entwickelt, um den Frauen das Radeln mit geschlossenen Beinen und bodenlangen Röcken zu ermöglichen.
Als das Fahrrad auf die Welt kam, war es männlich. Aber dann bekam es eine weibliche Variante, und so zog das Fahrrad am Ende des 19. Jahrhunderts auch mehr und mehr Frauen in seinen Bann. 'Eine Lebensfreude kriegt man vom Radeln! - gar nicht wieder umzubringen!', jubelte eine Radlerin. Doch die Radfahrerinnen stießen auf Widerstände: Es gingen Gerüchte von angeregter Libido und sinkender Gebärfähigkeit um. War nicht die ganze Zivilisation bedroht, wenn Frauen auf einmal Hosen anzogen? Und war das Fahrrad nicht sogar ein Vehikel der Frauenemanzipation?
Die Autorin begibt sich auf die Spurensuche nach den Frauen, die allen Anfeindungen zum Trotz in den Sattel stiegen. Gleichermaßen gründlich recherchiert und amüsant geschrieben, ist dieses Buch mit seinen vielen Zitaten und zahlreichen, teilweise unveröffentlichten historischen Abbildungen ein Lesevergnügen für Jeder'mann'.
Autorenportrait
Dörte Bleckmann, geboren 1967, studierte Geschichte, Anglistik und Geographie in Hamburg und Edinburgh. Im Verlauf ihres Studiums konzentrierte sie sich zunehmend auf Sozial- und Technikgeschichte mit dem Schwerpunkt Fahrrad. Ihre Abschlussarbeit war die Basis für ihr Buch über die Anfänge des Frauenradfahrens in Deutschland. Heute arbeitet sie als freie Redakteurin und Lektorin in Frankfurt.