Beschreibung
„Aktion 1005“ nannten die Deutschen das Vorhaben, ab dem Frühjahr 1943 die Spuren ihrer Massenmorde in Osteuropa zu beseitigen. Nur sehr wenige der mehrheitlich jüdischen Häftlinge, die im Zusammenhang der „Aktion 1005“ gezwungen wurden, die Leichen ermordeter jüdischer Zivilisten und Kriegsgefangener zu verbrennen und die Tatorte einzuebnen, erlebten das Ende des Krieges. Was berichteten diese Überlebenden über die Verbrechen der Deutschen, über die Arbeit an den Massengräbern und Verbrennungsplätzen, über Akte von Widerstand und den Verlust geliebter Menschen? Wie gingen sie mit den Erfahrungen um, die ihnen von Deutschen aufgezwungen worden waren, und was erlebten sie als Zeugen in Strafprozessen gegen Täter der „Aktion 1005“ in der Bundesrepublik? Wie schließlich lebten diese Männer in Israel, und wie sprachen sie mit ihren eigenen Kindern und Enkelkindern über diesen Abschnitt ihres Lebens?
Anhand von sechs bislang unveröffentlichten Augenzeugenberichten aus Archiven in Israel und Polen sowie Interviews, die der Autor mit Angehörigen der Überlebenden in Israel geführt hat, zeichnet dieses Buch die Spuren nach, die die Verbrechen, die Deutsche zum Zweck der Vertuschung ihrer Massenmorde während des zweiten Weltkriegs begingen, nicht nur in der Generation der Überlebenden hinterlassen hat.