Beschreibung
'Gebäude, Bauten, Häuser kommen überall vor, Häuser aller Art, Häuser sind wir gewohnt, sie sind immer unser Hintergrund, das ist das Alltägliche, das ist überall, aber fremd, wenn der Betrachter es will'.
Mit diesen Worten beginnt ein Buch über Architektur, das jeden überraschen wird, der mit Architektur zu tun hat, beruflich oder als interessierter Laie. Markus Grob, Architekt und einer, der über Räume und deren Gestaltung nachdenkt, macht sich mit diesem Buch auf den Weg, das 'Alltägliche' mit einem nicht von vornherein einverständigen Blick noch einmal neu, von außen her, zu betrachten.
'Tun der Architektur' ist ein Buch, das vielleicht am zutreffendsten als systematisch geordnetes, ausformuliertes Arbeitsheft eines Profis zu charakterisieren ist. Es geht aus von Beobachtungen, die der präzisen Wahrnehmung vertrauen (wie organisiert sich Architektur; Bauherr, Bauleute, Architekten - welcher Transfer findet von einer Funktion zur nächsten statt, obgleich alle vom selben zu sprechen vorgeben etc.).
Es beschreibt die aufeinander folgenden Handlungsketten, beginnend bei der Wahl des Grundstücks, über die Flächenzuteilung, den Entwurf, die Konstruktion, den Aufriss, bis hin zum tatsächlichen Bauen. Und es ist stets ein Buch der Überlegungen und Einsichten, die aus der Herleitung der unterschiedlichen Arbeitsvorgänge resultieren. Es ist ein Buch, das das Faktische beschreibt und auf das Mögliche verweist.
Der Autor wählt dafür eine Sprache, die das Eigene und das Eigenwillige der Überlegungen betont, es ist eher ein erzählerischer, nachzeichnender, reflektierender Zugang, denn der eines 'Handbuchs'. 'Tun der Architektur' richtet sich gegen jede Perspektive eines von der Erfahrung und des tatsächlichen Tuns abgekoppelten Wissens.
Der Autor vermag mit diesem Werk Fachleuten wie Interessierten eine Fülle von Denkanstößen zu geben, denn er beschränkt sich darauf, 'Mitteilungen (zu geben) über Möglichkeiten, über den Nutzen hinaus, die dann erst Sinn bekommen durch das Benutzen zum Alltagtun, wenn wir wohnend, arbeitend, handelnd, ruhend, allein oder zu mehreren, uns der Möbel, Räume, Gebäude, Gebiete bedienen, sie aufsuchend oder dazwischen angetroffen, und sie verstehen'.