Beschreibung
Der Musikbogen, aus einem biegsamen Ast, einer Kalebasse und einem Stück Draht zusammengefügt, gehört zu den ältesten Saiteninstrumenten der Welt. Er ist Vorfahre von Geige und Gitarre und fasziniert durch die Vielfalt in der Einfachheit. Sein Spiel berührt, sein Rhythmus verbindet Menschen mit der Natur.
Vor allem aus der brasilianischen Musik ist der Berimbau nicht wegzudenken. Beim Kampftanz Capoeira ist er das zentrale Instrument. Man spielt den Berimbau mit einem dünnen Holzstab, mit dem die gespannte Saite rhythmisch angeschlagen wird. Mit einem Stein kann der Spieler die Tonhöhe verändern, und indem die Kalebasse an den Körper gepresst oder von ihm abgehoben wird, ergeben sich unterschiedliche Klangfarben.
Diese erste deutschsprachige Monografie über den afro-brasilianischen Musikbogen beschreibt die Geschichte des Berimbaus und bietet zugleich eine Spielanleitung. Ausführliche Informationen über das Instrument, seinen Ursprung in Afrika, seine Verankerung in Brasilien und seine Verbreitung in Europa werden mit authentischen Berichten über aktuelle Berimbau-Projekte in Deutschland, Österreich und der Schweiz verbunden. Dem Buch sind Übungsstücke beigegeben, deren Ausführung man aus dem Internet in Form von MP3-Dateien herunterladen kann. So steht dem Spieler vielseitige Musik zum Hören und Üben zur Verfügung. Das Buch wendet sich gleichermaßen an Laien und professionelle Musiker und gehört in die Bibliothek jedes Capoeira-Fans.
Autorenportrait
Ulla Levens, Jahrgang 1953, studierte Informatik, Mathematik und Musik und forschte im Bereich Computermusik. Sie ist Geigerin im Kulturorchester 'basel sinfonietta', aktives Mitglied im Ring für Gruppenimprovisation und spielt im TonArt Ensemble für zeitgenössische und improvisierte Musik in Hamburg. Sie lebt in Oldenburg und arbeitet am dortigen Institut für Musik der Carl von Ossietzky Universität als Musikpädagogin, spielt und unterrichtet freischaffend Violine, Viola und Berimbau von der Klassik bis zur experimentellen Improvisation. Sie erarbeitet Performances, oft in Zusammenarbeit mit Künstlerinnen und Künstlern aus den Bereichen Tanz, Malerei, Grafik und Film. In der Instrumentaldidaktik entwickelte sie Lernansätze auf der Basis von spielerischem Lernen und publiziert zu diversen Musikthemen.