Beschreibung
Am 24. März 1999 führte Deutschland zum ersten Mal seit der Niederlage 1945 wieder einen Angriffskrieg. Niemand wollte ihn so nennen, aber angegriffen wurde Jugoslawien (oder: Serbien). Man sprach von „Aktion“, „Luftschlägen“ und der „Verhinderung einer humanitären Katastrophe“ im Kosovo.
In dieser Broschüre wird die Geschichte dieses Krieges nachgezeichnet. Denn die Auseinandersetzung zeichnete sich seit mehr als zehn Jahren ab, seit der Auflösungsprozess Jugoslawiens begonnen hatte. Doch während die Autonomie des Kosovo aufgehoben wurde und Tausende von Flüchtlingen hierher kamen, wurden die meisten Menschenrechtsverletzungen von der deutschen Regierung geleugnet, um damit die Asylanträge ablehnen zu können. Noch am Tage des Kriegsbeginns ergingen Urteile deutscher Gerichte, die mit Bezug auf die Lageberichte des Auswärtigen Amtes sagten, Albanern im Kosovo drohe keine besonders intensive Verfolgung.
In dieser Broschüre wird auch die Vermeidbarkeit des Krieges diskutiert: War gerade die deutsche Regierung, wie viele es behaupten, an einer Verschärfung der Lage gelegen, um die jugoslawische Regierung durch einen Krieg zu schwächen und Südosteuropa neu ordnen zu können? War der Krieg um den Kosovo, der Krieg der NATO gegen Jugoslawien ein „deutscher Krieg“?
Nachgezeichnet wird anschließend der Weg Kosovas in die Unabhängigkeit und die Perspektiven dieses jüngsten Staates Europas.