Beschreibung
Herbert Marcuse war, neben Erich Fromm, der wichtigste Fürsprecher einer fruchtbaren Verbindung von Marx und Freud. Dabei blieb Marcuse zeitlebens den materialistischen Grundannahmen der Psychoanalyse treu: nicht die Konflikte der verschiedenen Ich-Instanzen galten Marcuse als Ursachen psychischer Störungen, sondern der Konflikt zwischen Trieb- und Gesellschaftsstruktur. In Philosophie und Psychoanalyse sind die auf deutsch bisher unzugänglichen Texte aus dem Nachlaß Marcuses gesammelt, in denen eine philosophische Freud-Interpretation, psychologische Fragen der Gesellschaftsanalyse und triebtheoretische Probleme der Gesellschaftsveränderung behandelt werden.
Inhalt:
1. Die Ideologie des Todes
2. Theorie und Therapie bei Freud
3. Humanismus und Humanität
4. Freiheit: zu oder von
5. Jenseits des Realitätsprinzips
6. Erwiderung an Erich Fromm, Briefe
7. Politisches Vorwort
8. Die Rolle der Religion in einer sich verändernden Gesellschaft
9. Die Relevanz der Realität
10. Revolutionäre Erotik, Ein Gespräch mit Herbert Marcuse.
"In Philosophie und Psychoanalyse, einer erstmals in deutscher Übersetzung erschienenen Sammlung von Marcuse-Schriften gibt es viele Lesefrüchte zu ernten."
Der Standard
"Knappe, aber sehr informative und hilfreiche editorische Notizen erläutern jeweils den Entstehungszusammenhang der einzelnen Texte."
Zeitschrift für Politikwissenschaft
Autorenportrait
Herbert Marcuse war einer der bedeutendsten Sozialphilosophen des 20. Jahrhunderts. Geboren 1898 in Berlin, wurde er nach dem Studium der Philosophie (bei Husserl und Heidegger) ab 1932 Mitarbeiter des Frankfurter Instituts für Sozialforschung. 1934 emigrierte er in die USA. Nach dem Krieg lehrte er an verschiedenen Universitäten der Vereinigten Staaten. In den 60er Jahren wurde er zur philosophischen Leitfigur der Studenten- und Anti-Vietnamkriegsbewegung. Bis zu seinem Tode im Jahre 1979 blieb sein Lebensmittelpunkt in den Vereinigten Staaten.