Beschreibung
Oft sprechen wir in Gemeinplätzen. Wir trauen uns nicht, die Sätze, die scheinbar Sicherheit in unserem Leben geben, in Frage zu stellen - und verhindern damit, die Worte zu finden, die wie eine Initiation wirken, die uns zum jeweiligen Sinn des eigenen Lebens führen können. Die italienische Sprachphilosophin zeigt, dass wir uns vom Bekannten, vom Festgefügten und Vereinheitlichendem lösen müssen, damit das Spiel zwischen Sprache und Sein neue Wege eröffnet - damit sich unser Begehren in Worten offenbaren kann. Und sie verdeutlicht: Besonders weibliches Denken, das nach neuen symbolischen Formen sucht, findet solche Worte, die Anziehungskraft haben, die uns nicht von unseren Erfahrungen abspalten. Denn Wahrheit steht nicht erst am Ende eines Denkprozesses, vielmehr setzt sie das Denken, das von der Erfahrung ausgeht, in Gang.
Autorenportrait
PROF. DR. CHIARA ZAMBONI lehrt Philosophie und Sprache an der Universität Verona. Mit anderen Frauen gründete sie die Philosophinnen-Gruppe DIOTIMA, die ein geschlechtlich differenziertes Denken fordert und am Ende des Patriarchats zu einer weiblichen Kultur beitragen möchte. Zur Übersetzerin: DOROTHEE MARKERT arbeitet seit Jahren durch Vorträge, Veröffentlichungen und Übersetzungen daran mit, das Denken italienischer Philosophinnen in Deutschland bekannt zu machen. Bei uns sind von ihr erschienen: "Wachsen am MEHR anderer Frauen. Vorträge über Begehren, Dankbarkeit und Politik", "Nicht Mangel, sondern Fülle. Arbeiten neu denken" und die Flugschrift "Liebe zur Freiheit, Hunger nach Sinn" (Mitautorin).