Beschreibung
P. Werner Lange führt den Leser durch Jahrhunderte einer feurigen Vesuvgeschichte und lässt Dichter, Schriftsteller, Bergwan- derer zu Wort kommen, die aufschrieben, was sie erlebten und fühlten, geht mit ihnen über düstere Lavahänge zum Gipfelkegel, der rot ist wie der Mars, und blickt hinab in den glühenden Kratergrund. Später fährt er mit der Schweizer Bahn hinauf und befragt Augenzeugen aller Art, so den Lügenbaron Münchhausen, aber auch Männer, die der Wissenschaft vom Vulkanismus den Boden bereiteten - darunter ein Lord, der es riskiert, bei seinen Forschungen wie ein Schweinedieb erschossen zu werden, ein Ingenieur, der in einer Eruptionswolke wie eine lebende Fackel umherläuft, ein Amtsvorsteher, der tapfer an seinem schwankenden Schreibtisch ausharrt und aufzeichnet, was auf dem brennenden Berg geschieht.
Er begegnet seltsamen Gestalten wie dem Kunsthistoriker, der dort oben nackt auf kochender Lava Tauben brät, erzählt von den Wirkungen vulkanischen Feuers auf beiderlei Geschlechter, bevor er zum Gang durch die vom Vesuv verschütteten Städte einlädt. Denn der Band will nicht allein vom Feuerberg und von den Erlebnissen seiner Besucher erzählen, sondern auch von der Kulturgeschichte des Landstriches am Golf von Neapel. Schauplatz des Geschehens sind deshalb ebenso das schweflige Pozzuoli, Neapels Katakomben, Kirchen und Palazzi, Pompeji oder der versunkene Hafen von Herculaneum.
Autorenportrait
P. Werner Lange, geboren 1943, fuhr zwanzig Jahre zur See, war Kapitän der Handelsmarine und unter anderem im Liniendienst zwischen Westeuropa und Ostafrika tätig. Seit drei Jahrzehnten Schriftsteller, veröffentlichte er zahlreiche Bücher, von denen ein halbes Dutzend in andere Sprachen übersetzt wurde, darunter Biografien, populär- wissenschaftliche Darstellungen der Entdeckungsgeschichte, Bergmonografien und Reisebeschreibungen. Daneben war er Mitautor von Sammelbänden über die Geschichte Ostafrikas, Chefredakteur einer Literaturzeitschrift und Autor von Hörspielen. Sein Interesse für brennende Berge geht auf eine Besteigung des damals tätigen Vulkans Oldonyo Lengai, des heiligen Berges der Massai, vor wenigen Jahren zurück.