Beschreibung
Joëlle Lehmann weicht die Trennlinien zwischen Leben und Kunst auf. Ihr Zugang ist ein persönlicher: 100 Dinge, die der Vater gestohlen hat – aufgefunden und festgehalten von der Tochter.
Sie versucht, sich das unkonventionelle Verhalten ihres Vaters zu erklären, und findet seine Handlungen in der Kunst wieder. Das Stehlen ist nicht die einzige Befragungs- und Reaktionsstrategie, die an Aktionskunst erinnert. Immer wieder provoziert der Vater Mitmenschen durch unübliche Verhaltensmuster, die künstlerische Techniken mit alltäglichem Leben verbinden. Und wie Happening, Environment oder Fluxus brechen diese Handlungen die Monotonie der gesellschaftlichen Norm, können aber erst im institutionellen Rahmen reflektiert werden.
Dabei verzichtet Joëlle Lehmann darauf, die gestohlenen Dinge in Form von Fotografien zu dokumentieren, und verwendet schwarze Rechtecke als Platzhalter, die mit Titeln versehen werden, wodurch viel Spielraum für eigene Imaginationen bleibt.