Beschreibung
Ein zartes impressionistisches Juwel, voller Charme und mit einem Hauch von Melancholie Monsieur Ladmiral, ein erfolgreicher, wenn auch konventioneller Maler, hat sich außerhalb von Paris niedergelassen, wo ihn – wie jeden Sonntag – der Sohn Gonzague mit seiner Familie besucht. Man isst, man spaziert, alles ist wie immer, bis Irène, die Tochter, auftaucht. Während Gonzague ein eher langweiliges bürgerliches Leben führt, geht Irène undurchschaubaren, doch umso lukrativeren Geschäften nach und lässt sich von niemand in die Karten ihres (Liebes-)Lebens blicken. Der Familiensonntag wird in Pierre Bosts kleinem Roman zu einem Panorama der Gefühle, wie sie in Familien nicht nur kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges unter der Oberfläche brodeln. Rivalität unter Geschwistern, Eifersucht und die Angst vor dem Tod des Vaters treten zutage – nur die Mitglieder der Familie würden sich dies nie eingestehen.
Autorenportrait
PIERRE BOST, 1901 in Lasalle geboren, wuchs in Le Havre auf und kam kurz nach dem Ersten Weltkrieg nach Paris. Zwischen 1924 und 1945 veröffentlichte er mehr als ein Dutzend Romane, Erzählbände und Essays. Er gehörte zu den bedeutendsten Literaten und Journalisten der Zwischenkriegszeit. Zu seinen wichtigsten Werken gehören "Faillite" (1928), "Le scandale" (1931), "Porte-Malheur" (1932) und "Monsieur Ladmiral va bientôt mourir". Mit diesem kleinen Roman verabschiedete er sich 1945 aus der Literatur, um fortan als Drehbuchschreiber zu arbeiten. Pierre Bost starb 1975 in Paris. 1984 wurde "Monsieur Ladmiral va bientôt mourir" von Bertrand Tavernier unter dem Titel "Ein Sonntag auf dem Lande" verfilmt. Das Werk wurde bei den Filmfestspielen von Cannes mit dem Preis für die Beste Regie ausgezeichnet. RAINER MORITZ, geboren 1958 in Heilbronn. Studium der Germanistik, Philosophie, Romanistik. Promotion 1988. Von 1989 bis 2004 im Verlagswesen tätig. Seit 2005 Leiter des Literaturhauses Hamburg. Essayist, Literaturkritiker und Autor zahlreicher Publikationen.
Rezension
»Bost schreibt eine zauberhafte Geschichte über verlorene Träume und Abschiede.« Tilman Spreckelsen / Frankfurter Allgemeine Zeitung »Französische Lebensart pur, bezaubernd« Petra Reich / literaturreich »… ein Familiensonntag wird zu einem Panorama der Gefühle« Nimbus. Kunst und Bücher »Eine leichte Sommerlektüre, dank dieser Konversationskunst, die ganz großartig ist.« Hildegard Keller / Literaturclub, SRF1 »Das
hat eine so verschränkte Bosheit, wie ein Zopf ist das verflochten, und
wir sehen wiedermal das Elend der Familie, vor allem am Sonntag.« Elke Heidenreich / Literaturclub, SRF1 »Ein Kammerspiel, ein Roman, mit einer abgründigen, unterschwellig geradezu polemischen Dimension.« Rüdiger Safranski / Literaturclub, SRF1 »Dieses
Zittern der Hände, das Flimmern der Luft, der Farben, dieses
Unvermögen, das Warten bis die Familie wiederkommt, hat schon etwas, das
einen am Schluss schon sehr stark trifft.« Stefan Zweifel / Literaturclub, SRF1