Beschreibung
Die eigensinnige Julietta verlobt sich in den Ferien am Strand von Arcachon mit dem älteren Prinz von Alpen. Aber schon der erste Kuss bringt sie ins Wanken. Auf der Rückfahrt nach Paris nutzt sie eine Gelegenheit zur Eskapade und quartiert sich bei André Landrecourt ein, einem jungen Anwalt. Julietta ergreift von seinem Landhaus Besitz, ohne zu ahnen, dass der Hausherr mit seiner Geliebten Rosie Facibey zurückkehrt.Damit Rosie sie nicht bemerkt, verfrachtet Landrecourt Julietta kurzerhand in die Dachkammer, doch streunt dieseheimlich durchs Haus – und Rosie glaubt allmählich an Gespenster. Nach einer Weile geistert Julietta auch durch Andrés Träume, und als der Prinz von Alpen zu Besuch erscheint, müssen alle Beteiligten ihre Gefühle entwirren.Ein außergewöhnlicher Liebesroman, eine vor Einfallskraft sprühende Gesellschaftskomödie, die Louise de Vilmorin als würdige Erbin von Marivaux und Jane Austen ausweist.
Autorenportrait
LOUISE LÉVÊQUE DE VILMORIN wurde am 4. April 1902 in Verrières-le-Buisson bei Paris geboren. Als junges Mädchen begegnete sie Antoine de Saint-Exupéry, durfte den damals mittellosen DIchter aber nicht heiraten. Sie entstammte dem französischen Hochadel, was ihr erlaubte, im Stammhaus der Vilmorin führende Künstler ihrer Zeit zu versammeln. Ihr späterer Lebensgefährte André Malraux regte sie zum Schreiben an, genau wie Jean Cocteau, mit dem sie eine tiefe Freundschaft verband.Bekannt wurde sie vor allem mit dem Roman "Madame de …", von Max Ophüls verfilmt. Louise de Vilmorin starb am 26. Dezember 1969 an ihrem Geburtsort. Bereits erschienen: "Liebesgeschichte". Roman. Aus dem Französischen von Patricia Klobusiczky.
Rezension
»Es ist ein von geschlechterkriegerischem Humor getragenes Verwirrlustspiel um einen Backfisch, eine reife Schöne, einen Prinzen und einen Rechtsanwalt, ja geradezu eine elegante, federleichte Screwballkomödie.«
»Schön, dass auf dem Buchmarkt, der ohne Unterlass Neuheiten gebiert, wenigstens ganz selten alte Fundsachen adoptiert werden, die zu Unrecht vergessen waren.
ist so ein Fall.«
»Louise de Vilmorin schildert die Entwicklung der Gefühle – ähnlich wie bei einer Screwball-Comedy, nur mit sehr viel mehr Tiefgang – so nachvollziehbar und spannend, dass uns dadurch diese Figuren aus einer anderen Zeit und Welt nahekommen. Dabei schwingt in ihrem Stil, der sich weitgehend mit der Oberfläche zufrieden zu geben scheint, stets ein leises Lächeln mit, das eine Sympathie für ihre Charaktere weckt, so fremd diese uns auch sein mögen.«
»Aus dem Häuschen … Was vordergründig nach einem munteren, harmlos-trivialen Roman aussieht, entpuppt sich in Wahrheit als listenreiches, ironisches Spiel mit Versatzstücken, wobei aristokratisches Distinktions- und bürgerliches Anspruchsdenken wunderbar karikiert sind. Obendrein steckt Louise de Vilmorins Roman, obschon von 1951, voller zeitloser Beobachtungen zu geschlechtsspezifischen Eigenarten; ebenso hintergründig wie witzig werden die Parameter des Begehrens und Versagens ausgelotet.«
»Eines dieser exquisiten Dörlemann-Bücher im Leinenkleid, himmelblau … So sinnierend gelangt man in diesen kleinen, drallen Roman und steht schon mitten im Leben von Louise de Vilmorin, der überaus charmanten Autorin.«