Beschreibung
Am Anfang das Ende: Eine kurze Notiz im Hotel, eine Pistolenkugel, übersandt vom Ehemann der Geliebten, die er nicht wiedersehen wird. Um die Bilder seiner Liebe zu vergessen, beschließt Jakob, wie er sich nun nennt, auf dem Camino nach Santiago de Compostela zu pilgern.
Autorenportrait
Richard Weihe, geboren 1961, besuchte die Schauspielakademie und studierte in Zürich, Oxford und Bonn Germanistik und Philosophie. Forschungsaufenthalte in Cambridge und Bergen. Er übersetzte Dramen sowie Lyrik aus dem Amerikanischen, unter anderem von Mark Strand, und arbeitete als Dramaturg und Moderator. 2003 erschien seine erste Erzählung "Meer der Tusche", für deren französische Ausgabe er den "Prix des Auditeurs de la Radio Suisse Romande" erhielt, 2004 die Kulturgeschichte "Die Paradoxie der Maske: Geschichte einer Form". Zur Zeit ist Richard Weihe Stipendiat der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart. Er lebt in Zürich.
Rezension
»Richard Weihe hat sich einen raffinierten Perspektivenwechsel ausgedacht: Seine Chronik der Pilgerfahrt ist als lineare Erzählung angelegt, die brav den Stationen der Reise folgt und dabei en passant Informationen zur Kulturgeschichte des Jakobswegs einstreut. Eine zeitliche Rückwärtsbewegung vollziehen dagegen die Kapitel, in denen der Erzähler die Urszenen seiner Liebe Revue passieren lässt.«
»Eine poetische Epiphanie nicht ohne Petrarca-Kolorierung … Richard Weihe hat schon im Prosadebüt Meer der Tusche sein Faible für die feinen Töne und sein Ohr fürs filigrane Fremde bewiesen.«
»Der Leser folgt den beiden Strängen des Romans mit Spannung und ist vom neuen Glück dann doch überrascht.«
»Richard Weihe setzt auf Symbole und auf restlose Komposition. Nichts ist dem Zufall überlassen. Jedes Bild, jeder Einfall ordnet sich stringent dem Ganzen unter. Weg des Vergessens ist als reale Wallfahrt lesbar, mit vielen geografischen Hinweisen, so, dass Richard Weihe den Weg selber gegangen ist – oder sehr gut recherchiert hat.«
»Die Schönheit des Romans macht das feine Gewebe der Metaphern, das Weihe anlegt. Er referiert gern auf Weltliteratur, sucht aber pfiffig auch eigenes.«