Beschreibung
„So macht der Edle unter Furcht und Zittern sein Leben recht und erforscht sich selbst“
Dschen, der doppelte Donner und seine beiden explosiv geladenen Pole an unterer Stelle, bilden das Zeichen 51 – Die Erschu?tterung. Sie stehen stellvertretend fu?r ein Beben, das die Erde in der Tiefe erfasst und sich dann in seinen Auswirkungen nach oben und außen verbreitet. Ein erschu?tterndes, fu?r den Menschen weniger furchteinflo?ßendes Ereignis, zeigt sich in der Natur jedes Jahr im Fru?hling. Die Samen in der Erde platzen auf, ein Pflanzenkeim entfaltet sich, bricht durch die Erde und strebt in vertikaler Expansion ins Leben. Zwei, von der Zeit gezu?ndete „Sprengladungen“, die zu einem fulminanten Wandel der Erscheinungen und Umsta?nde fu?hren und als Erwachen der Natur aus dem Winterschlaf bezeichnet wird.
So gewaltsam und erschu?tternd das alles klingt, es ist eine notwendige Erweckung aus dem Halbschlaf einer kompensierenden Menschheit, die den Sinn aus den Augen verloren hat und ihn vermehrt mit Eigensinn ersetzt. Weil u?berall alles so ist, wie der Mensch ist, ist auch alles davon betroffen. Hat es sich gelo?st, ist es erlo?st, denn was sich nach einem solchen, weltumspannenden Beben zeigt, ist eine neue Offenheit, ein neuer Raum der Verwirklichung, der dem Zeitgeist alle Mo?glichkeiten la?sst. Allerdings ist die Sogwirkung solch gewaltiger „Umbauzeiten“ groß und wer sie als perso?nlichen Verlust empfindet und sich hineinziehen la?sst, der hat es nicht einfach wieder herauszufinden. „So bringt aber gerade der Schrecken, in den man hinein muss, im Ganzen betrachtet das Heil“, so heißt es im Yi Jing. Ehrfurcht vor dem Willen der Zeit und ein tiefer Ernst bei der Erforschung des eigenen Herzens, bilden die Werkzeuge, mit denen man diesen ho?heren Anforderungen gerecht werden kann.
„Ist die Erschu?tterung u?berstanden, folgen Erleichterung und Freude“