Beschreibung
«Ich bin kein Fotograf», sagt Bernard Voïta. Die Fotografie interessiert ihn nicht so sehr als technisches Medium, sondern vielmehr als ein Mittel der Wahrnehmung, als eine visuelle Transformation der Wirklichkeit. Und in dieser Hinsicht nutzt er die Kamera sehr wohl zur Herstellung seiner Werke. Schon um 1990 produzierte Voïta Schwarzweissaufnahmen, die fu?r Aufsehen sorgten, weil sie eine ganz eigene Realität erzeugten, ohne die u?blichen Techniken der Manipulation und der Verfremdung zu verwenden. Was auf den ersten Blick als Montage oder Collage erschien, entpuppte sich bei genauerem Hinsehen als eine komplexe, dreidimensionale Installation im Studio, die nur aus einer ganz bestimmten Perspektive ein zweidimensional wirkendes Bild ergab – ein minutiös komponiertes Bild, zu dem eigentlich gar keine reale Entsprechung existierte.
Diesem Ansatz ist Bernard Voïta, 1960 in Cully geboren, bis heute treu geblieben. Hartnäckig und ausdauernd hat er sein fantastisches Spiel mit Sein und Schein immer weitergetrieben und in verschiedenen Arbeiten jeweils neue Irritationen der Wahrnehmung provoziert.
Die Serie «Melencolia», benannt nach dem beru?hmten Stich von Albrecht Du?rer, ist ein aufwendiges, in präziser Handarbeit geschaffenes Langzeitprojekt, das intellektuell herausfordert und zugleich Schaulust weckt.