Beschreibung
“Welche Sättigung, Kraft und Anmut in den Farben, welch ruhige Meisterschaft in Anordnung und Beleuchtung, welch ein angenehmer Vortrag!” Dies waren Gottfried Kellers Worte, als er – selber soeben als Maler gescheitert – erstmals Bilder von Johann Gottfried Steffan sah. Man schrieb das Jahr 1846, und Steffan errang in der Folge jene Anerkennung, die Keller versagt geblieben war: Neben den Genfer Malern Calame und Diday entwickelte er sich zum dritten grossen Namen der Schweizer Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts, der europaweites Ansehen genoss.
Knapp 18jährig war Steffan von der Schweiz nach München gegangen und hatte dort eine Lithographenlehre durchlaufen, ehe er sich auf der Akademie der Landschaftsmalerei zuwandte. Nach den ersten Erfolgen Mitte der 1840er Jahre entwickelte sich sein Atelier zu einem Zentrum junger Schweizer Künstler in München: Otto Frölicher und Traugott Schiess zählten zu seinen Schülern, und selbst Arnold Böcklin kam 1858 für einige Zeit bei ihm unter. Zu Robert Zünd und Rudolf Koller unterhielt Steffan seit gemeinsamen Malertagen am Walensee (1852) und auf der Glarner Richisau (1857) freundschaftliche Beziehungen.
Steffans Bilder bestechen bis heute durch ihre malerische Delikatesse und kompositorische Sorgfalt. In den einstmals wenig beachteten Ölstudien erweist er sich als Meister feinster Stimmungsnuancen, der den französischen Vertretern der ‹paysage intime› ohne weiteres ebenbürtig ist. Nach zwei Ausstellungen zu Steffans 100. Todestag im Jahr 2005 ist die vorliegende Monographie die erste umfassende Darstellung über Leben und Werk des Künstlers.
Ein grosser Vertreter der Schweizer Landschaftsmalerei im 19. Jahrhundert - heute neu zu entdecken.
Biographie und Werkkatalog