Beschreibung
Die vorliegende Arbeit verzeichnet die gestempelten mortaria aus Vindonissa und untersucht, aus welchen Töpfereien Legionäre wie Zivilisten ihre Reibschüsseln bezogen.
– Gegenwärtig liegen 121 beschriftete mortaria vor. Mehrheitlich wurden sie im Schutthügel und innerhalb des Legionslagers gefunden; aus den canabae legionis und aus Gräbern liegen nur wenige vor.
– Diese Unterschiede in der Fundmenge sprechen entweder für unterschiedliche Essgewohnheiten oder verweisen auf abweichende Vorlieben beim Erwerb gestempelter Markenware.
– Aus Italien (u. a. Campanien) stammen die frühesten Importe, danach folgen Produktionsorte in Gallien (Aoste und Coulanges-Mortillon). Zu einem späteren Zeitpunkt übernehmen die näher gelegenen obergermanischen Töpfereien von Baden, Bern-Enge und Oberwinterthur die Versorgung des Marktes.
– Der Militärtöpfer l. calvius aus der centuria des iustus und seine beiden wohl zivilen Kollegen pola merca(tor) und t. c. c. haben ihre Reibschüsseln in Vindonissa – also «vor Ort» – hergestellt.