Eugen Bleuler
Pionier der Psychiatrie
Mösli, Rolf / Mösli, Rolf / Hell, Daniel / Hoff, Paul / Bleuler, Eugen / Bleuler, Manfred / Bleuler-
Erschienen am
25.10.2012
Beschreibung
Der Psychiater Eugen Bleuler (1857–1939) gehörte zu den bedeutendsten Ärzten und Forschern des 20.?Jahrhunderts. Im Gegensatz zu den meisten Gelehrten seiner Zeit ging Bleuler nicht von einer klaren Trennung zwischen geistiger Gesundheit und Krankheit aus. In einer Zeit, in der für die Behandlung der Schizophrenie und anderer psychischer Erkrankungen keinerlei medikamentöse Therapie zur Verfügung stand, erreichte Bleuler durch Verbesserung der allgemeinen gesundheitlichen Voraussetzungen und durch persönliche Zuwendung oft eine Besserung der Symptomatik. Mit den von ihm geprägten Begriffen „Schizophrenie“ und „Autismus“ läutete Bleuler einen bis heute gültigen Wandel in der Betrachtung psychiatrischer Krankheiten ein.
Die vorliegende Biographie mit vielen Erstveröffentlichungen bietet einen Einblick in ein Arzt- und Forscher-Leben, das zutiefst von Menschlichkeit und Anteilnahme gegenüber den Menschen geprägt war, die – abgestempelt als Irre – zu einem oft unwürdigen Dasein am Rande der Gesellschaft verurteilt waren. Als Mensch wie als Arzt war Eugen Bleuler ein glaubwürdiges, öffentliches Vorbild.
Autorenportrait
Der Herausgeber und Autor Rolf Mösli, 1933, gründete und leitete von 1989 bis 2001 das psychiatriegeschichtliche Museum der Psychiatrischen Universitätsklinik, Zürich. Der langjährige Stationsleiter und ausgebildete Psychiatriepfleger gehörte über 15 Jahre zum Redaktionsteam der Zeitschrift „Punktuell“ und widmet seine publizistische Leidenschaft der Psychiatrie-Geschichte, insbesondere dem Leben und Wirken von Prof.?Eugen Bleuler.
Rezension
"Während Jahrzehnten ist er [Rolf Mösli, Herausgeber] den Spuren Bleulers und der Zürcher Psychiatriegeschichte in Archiven des In- und Auslandes nachgegangen. Der Reader befasst sich mit der Bedeutung Bleulers für die Psychiatrie auf ihrem Weg zu einer 'Psychologisierung', wobei es Möslis besonderes Anliegen ist, die menschlich-emotionale Seite des grossen Psychiaters und dessen Umfeld für den Leser spürbar zu machen. Neben Beiträgen zu Bleulers Leben und Werk enthält der Band Texte von Bleuler selber, Aussagen von Zeitgenossen, ferner Erinnerungen von Familienangehörigen, aber auch Beiträge zur Geschichte der Bleulerschen Klinik – beispielsweise Gottfried Kellers Beschreibung der 'Weihnachtsfeier im Irrenhaus 1879'. Zahlreiche, grossenteils noch nie veröffentlichte Fotografien bereichern die vielseitige Lektüre." Neue Zürcher Zeitung
"Nicht ganz so bekannt wie Sigmund Freud oder Carl Gustav Jung, aber ein mindestens so bedeutungsvoller Psychiatriepionier war der Zürcher Eugen Bleuler (1857–1939). Der pensionierte Pflegefachmann Rolf Mösli hat dessen Wirken in einem spannenden Buch wieder lebendig werden lassen." www.sozialemedizin.ch