Beschreibung
Public History ist gegenwärtig ein besonders innovatives und dynamisches Feld, in dem inhaltlich und methodisch neue Zugänge sowohl erprobt als auch entwickelt werden, um den Umgang diverser Erinnerungsgemeinschaften mit ihrer Vergangenheit, Gegenwart und projizierten Zukunft zu erforschen und zu vermitteln.
Als Folge des anhaltenden «Gedächtnisbooms» sowie im Kontext sozialer Bewegungen, etwa der Frauenbewegung, der Umweltbewegung oder Black Lives Matter, wuchs das Interesse an der Aneignung, Deutung und Vermittlung von Geschichte sowohl national wie international.
Objekte, Dinge und Artefakte bilden wichtige Grundlagen für die Arbeit der Public Historians. Sie werden gesammelt, ausgestellt und bewundert, aber auch bekämpft, entsorgt oder verstümmelt. Das Material der Geschichte ist gleichzeitig greifbar, vielstimmig und verworren. Es ist untrennbar mit politischer Herrschaft, kulturellen Praktiken und gesellschaftlichen Wertesystemen verbunden, die sich immer wieder und oft unerwartet verändern. Entsprechend kann Materialität auch dazu dienen, hegemoniale Narrative und Gedächtnisse zu konkurrenzieren und gesellschaftlich marginalisierte Gruppen im öffentlichen Raum sichtbar zu machen. Darüber hinaus stellt sich die Frage nach der Rolle des Immateriellen für die Darstellung von Geschichte und nach den Medien und Technologien, die es zum Wirken bringen können.