Beschreibung
Überschwemmungen, Erdrutsche, Vulkanausbrüche, Felsstürze, Lawinen scheinen in den letzten Jahren bedrohlich zuzunehmen. Kaum ein Jahr vergeht, ohne dass uns die Medien von Katastrophen mit grossen Schäden und vielen Toten berichten. Diese traverse thematisiert den Umgang mit historischen Naturkatastrophen sowie das Verhalten der Bevölkerung im Zusammenhang mit der Bedrohung durch die Umwelt anhand von Beispielen aus Mittel- und Südeuropa vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Im Zentrum steht die Wahrnehmung von Naturkatastrophen und damit verknüpft die Frage, was eigentlich eine 'Natur'-Katastrophe ist.
Inhalt
Beate Althammer (Trier): Die Cholera - eine Naturkatastrophe? Reaktionen angesichts einer tödlichen Seuche im Rheinland und in Katalonien 1831-1867
Christian Rohr (Salzburg): Der Fluss als Ernährer und Zerstörer. Zur Wahrnehmung, Deutung und Bewältigung von Überschwemmungen an den Flüssen Salzach und Inn (13.-16. Jahrhundert)
José Mouthaan (Florenz): Early Modern Perceptions of Natural Disasters: The Eruption of the Vesuvius in 1631
Richard Lange (Berlin): Bilder eines Deichbruchs - Katastrophendarstellungen zwischen Ereignisbericht und moralischem Exempel
Christian Mathieu (Saarbrücken): 'indubitata invenzione di capo'. Zur gesellschaftlichen Konstruktion ökologischer Risiken im frühneuzeitlichen Venedig
Grégory Quenet (Paris): Les tremblements de terre en France aux XVIIe et XVIIIe siècles. Une histoire sociale du risque
Christine Wanner (Bern): Ein untragbares Risiko? Naturkatastrophen als Auslöser für Lernprozesse: Die Entstehung der Elementarschadenversicherung in der Schweiz
Andrea a Marca (Bellinzona): Alluvione e reazione. Il Ticino e le svolte nella gestione del territorio dopo la catastrofe del 1868
Ernst Riegg (Potsdam): Brandkatastrophen und stadtbürgerliche Identität. Die Wahrnehmung von Stadtbränden in der städtischen Chronistik