Beschreibung
Satire stammt aus dem Lateinischen und bedeutet eine mit verschiedenen Früchten gefüllte Schüssel, ein buntes Allerlei. Manfred Chobot und Gerald Jatzek haben Texte von H. C. Artmann über Beppo Beyerl, Ignaz Franz Castelli, Heli Deinboek, Christian Futscher, Elfriede Gerstl, Fritz Grünbaum, Eva Laber, Christine Nöstlinger, Andreas Okopenko, Alfred Polgar, Helmut Qualtinger, Karl Kraus, Jura Soyfer und Hugo Wiener bis Helmut Zenker zusammengestellt, die ein Panorama über mehr als 100 Jahre Wiener Satire bieten.
In den Texten spiegelt sich eine Haltung, die von heiterem Spott bis zur düster melancholischen Totaldesillusion reicht. Die Autorinnen und Autoren demonstrieren eine verkehrte Wiener Welt, sie stellen die Deformation von Mensch und Gesellschaft bloß und üben mitunter beißende Kritik an den Zuständen. Dadurch entsteht ein unverwechselbares Mosaik Wiens und der Eigenart dieser Stadt von der Donaumonarchie bis in unsere Gegenwart.
Autorenportrait
Dass Vielseitigkeit nichts mit postmoderner Beliebigkeit gemeinsam hat, belegt ein Blick auf Leben und Schaffen von Manfred Chobot und Gerald Jatzek. Beide in Wien geboren, Chobot 1947, Jatzek 1956, sind sie seit Jahrzehnten tief verankert in der Literatur von Österreichs Bundeshauptstadt.
Beide sind in den unterschiedlichsten Genres von der Lyrik über die Prosa und dramatische Werke bis zum Hörspiel und Feature oder zum Kinderbuch daheim.
Beide fühlen sich zum Dialekt ebenso hingezogen wie zur Satire. Beide sind Garanten, dass der von ihnen herausgegebenen Sammlung Wiener satirischer Texte Gattungsgrenzen oder Eingrenzungen fremd sind.