Beschreibung
In diesem Roman in drei Teilen begegnen wir dem Universalgelehrten Rugjer Boškovi? (1711– 1787), seines Zeichens Jesuit, Mathematiker und Physiker mit ausgeprägter Neigung zu Astronomie, Naturphilosophie und Dichtkunst, und reisen mit ihm in Begleitung des britischen Gesandten quer durch den Osten unseres Kontinents, von Konstantinopel nach St. Petersburg. Boškovi? kommt nie in St. Petersburg an, aber er lernt die Menschen der fremden Landstriche kennen, ihre Sehnsüchte, Heldentaten und Schwächen. Danach treffen wir die Moldawierin Maria Aleksandra, begleiten sie durch die Traumwelt ihrer Kindheit und die Abgründe des grausamen Frauenhandels, dem sie zum Opfer fällt, bis uns schließlich ein bosnischer Dichter aus Travnik, Bazduljs alter ego, die bis dahin verborgenen Ursprünge und Bezugspunkte ihrer beider Schicksale erhellt und sie zugleich mit seiner eigenen Geschichte verwebt, in der sich, nicht anders als bei den übrigen Protagonisten dieses Romans, der Zwiespalt auftut, den der Nobelpreisträger Ivo Andri? anspricht, wenn er den Osten Europas als einen „Ort der größten Wunder und des schlimmsten Schreckens“ bezeichnet.
Autorenportrait
Muharem Bazdulj, geb. 1977 in Travnik, Bosnien-Herzegowina. Studium der Anglistik an der Universität in Sarajevo. Er ist einer der führenden Schriftsteller der jungen Generation in den Ländern des ehemaligen Jugoslawien. Bazdulj schreibt Romane, Kurzgeschichten, Lyrik und Sachbücher. Für seine Werke, die in mehreren Sprachen veröffentlicht wurden, erhielt er zahlreiche Preise. 2008 erschien bei Seifert „Der Ungläubige und Zulejha“.