Beschreibung
Eine Verfassung nimmt die Organisation des Gemeinwesens vor, ordnet institutionell die Sphäre des Politischen und regelt somit die Ausübung von Herrschaft. Gekennzeichnet durch fundamentale Prinzipien fungieren Verfassungen also als zentrale Elemente politischer Kultur. Ausgehend von dieser rechtshistorischen Annahme versucht der Band einen Bogen vom 20. Jahrhundert bis in die Antike zurückzuschlagen. Dabei wird, neuere historisch-kulturwissenschaftliche Ansätze aufnehmend, der Verfassungsbegriff nicht allein auf schriftliche Dokumente der Moderne bezogen, sondern auch auf die in Mittelalter und Früher Neuzeit konstitutiven symbolischen und rituellen Handlungs- und Kommunikationsformen ausgeweitet.
Das thematische Spektrum reicht dabei über den europäischen Bereich hinaus. Somit wird deutlich, dass symbolisch-rituelle Repräsentationen politisch-sozialer Ordnungen, auch im außereuropäischen Bereich, ihre Wirksamkeit keineswegs verloren haben.
Autorenportrait
Prof. Dr. Franz-Josef Arlinghaus, Professor für Allgemeine Geschichte
unter besonderer Berücksichtigung des Hoch- und Spätmittelalters an der Universität Bielefeld.
Prof. Dr. Bernd Ulrich Hucker, Professor i. R. für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Hochschule Vechta, bis 2009 Direktor des Instituts
für Geschichte und Historische Landesforschung an der Hochschule Vechta. Prof. Dr. Eugen Kotte, Professur für Didaktik der Geschichte/Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Vechta, Mitherausgeber der wissenschaftlichen Buchreihe Kulturwissenschaft(en) als interdisziplinäres Projekt.