Beschreibung
Die Staaten Südamerikas haben sich in den vergangenen Jahren in vielerlei Hinsicht politisch und wirtschaftlich auseinanderentwickelt. Was aber verbindet die Länder trotz aller Vielfalt? Neben der Zugehörigkeit zum romanischen Sprachraum ist es das Erbe der kolonialen Vergangenheit. Die heutige Staatenwelt und Sozialstruktur Südamerikas hat ihre Wurzeln in der Kolonialherrschaft. Im 19. Jahrhundert wurden die südamerikanischen Staaten politisch unabhängig, in der sozialen und gesellschaftlichen Struktur allerdings überdauerten die Hypotheken der Vergangenheit. Dies schließt die ungleiche materielle Teilhabe und Verteilung des volkswirtschaftlichen Ertrags mit ein. Und schließlich bestehen Gemeinsamkeiten in der politischen Kultur und in den politischen Systemen. Die Demokratie hat in Südamerika - gerade mit Blick auf die autoritäre Regression in den 1960er und 1970er Jahren - erstaunlich fest Fuß gefasst. Die sozialen und politischen Konfliktlinien existieren dennoch weiterhin. Die Autorinnen und Autoren zeichnen ein facettenreiches Bild des Subkontinents und schärfen den Blick für die Beurteilung der politischen Probleme.
Autorenportrait
Dieter Boris Prof. Dr. Dieter Boris (i. R.) lehrte Soziologie an der Universität Marburg von 1972 bis 2008; Gastprofessur in Mexiko 1999. Seine Arbeitsschwerpunkte sind: Probleme der Unterentwicklung, Weltwirtschaft und Entwicklungstheorien; Ökonomie, Sozialstruktur und soziale Bewegungen Lateinamerikas; Historische Soziologie und Theorien der Sozialstrukturanalyse. Letzte Buchveröffentlichungen: Sozialstrukturen in Lateinamerika. Ein Überblick (mit Therese Gerstenlauer u. a.) (2008); sowie: Lateinamerikas Politische Ökonomie. Aufbruch aus historischen Abhängigkeiten im 21. Jahrhundert? (2009). Siegfried Frech Siegfried Frech ist Publikationsreferent bei der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg und verantwortet die Zeitschrift "Der Bürger im Staat" und die Didaktische Reihe. Er hat einen Lehrauftrag (Didaktik politischer Bildung) am Institut für Politikwissenschaft der Eberhard Karls Universität Tübingen. Wolf Grabendorff Dr. h. c. Wolf Grabendorff, ist Senior Fellow des Western Hemisphere Studies Program, School of Advanced International Studies, The Johns Hopkins University. Er hat Geschichte und Politikwissenschaft in Frankfurt/M., Grinnell (USA) und Berlin studiert, war ARD-Fernsehkorrespondent für Lateinamerika und Direktor des Instituts für Europäisch-Lateinamerikanische Beziehungen (IRELA) in Madrid sowie Repräsentant in Kolumbien und Direktor des Kompetenzzentrums Regionale Sicherheitskooperation der Friedrich-Ebert-Stiftung in Santiago de Chile. Forschungsschwerpunkte: Interregionale Beziehungen sowie Außen- und Sicherheitspolitik in Lateinamerika. Wilhelm Hofmeister Dr. Wilhelm Hofmeister, Auslandsmitarbeiter der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS); von 1988 bis 1993 Tätigkeit in Chile; von 1999 bis 2009 Leiter des Studienzentrums der KAS in Rio de Janeiro, Brasilien. Bettina Hoyer Bettina Hoyer (Ethnologin M.A.) arbeitet als freie Journalistin und Übersetzerin mit dem Schwerpunkt Lateinamerika. Sie ist Mitbegründerin des Übersetzer-Netzwerks LinguaTransFair. Eva Karnofsky Eva Karnofsky ist promovierte Politologin und arbeitet seit 25 Jahren als Journalistin ausschließlich zu Lateinamerika. Sie war u. a. im Hörfunk der Deutschen Welle für die spanisch- und portugiesischsprachigen Programme verantwortlich. Von 1993 bis 2003 lebte sie in Buenos Aires und bereiste als Lateinamerika-Korrespondentin der Süddeutschen Zeitung den gesamten Kontinent. Seit 2003 arbeitet sie als Journalistin und Kritikerin lateinamerikanischer Literatur u.a. für Deutschlandfunk und WDR. Sie schrieb u. a. "Die Straße der Tugenden" (Bad Honnef 2008), ein Roman zur Geschichte der kubanischen Revolution, und den Krimi "Bogotá Blues" (Trier 2010) zur Gewalt in Kolumbien. Zuletzt erschien der von ihr herausgegebene Band "Reise nach Argentinien. Kulturkompass fürs Handgepäck" (Zürich 2010). Hans-Joachim König Prof. Dr. Hans-Joachim König studierte Geschichte, Latein und Spanisch in Münster und Hamburg. Promotion und Habilitation für Geschichte Lateinamerikas an der Universität Hamburg; Akademischer Oberrat am Lehrstuhl für Neuere Geschichte und an der Forschungsstelle für Europäische Expansion der Universität Bamberg (1984-1988); Universitätsprofessor für Geschichte Lateinamerikas an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und Mitdirektor des dort ansässigen Zentralinstituts für Lateinamerika-Studien (1988-2006). Hans-Joachim König hat zahlreiche Veröffentlichungen zur Geschichte Lateinamerikas vorgelegt. Sabine Kurtenbach Dr. Sabine Kurtenbach, Politikwissenschaftlerin, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am German Institute of Global and Area Studies (GIGA) Hamburg. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind: Gewalt, Nachkriegsgesellschaften, Zivilgesellschaft, Jugendliche, regionaler Fokus Zentralamerika, Andenländer, Südostasien. Hartmut Sangmeister Prof. Dr. Hartmut Sangmeister, Studium der Volkswirtschaftslehre. Professor für Entwicklungsökonomik an der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Ruprecht-Karls-Uni