Beschreibung
Seit der Mehrfachkrise mit ihrem Höhepunkt 2008 ist der von den Herrschenden für erledigt gehaltene Diskurs über Zukunft oder Ende des Kapitalismus wieder zurückgekehrt. Dieter Klein liefert eine differenzierte Kritik des neoliberalen Kapitalismus, seiner Tendenz zu einem grünen Kapitalismus und des wachsenden Drucks der Neuen Rechten zu rechtspopulistischen, autoritären, nationalistischen Formen des Neoliberalismus. Ein anderer Strang ist die Erwartung eines quälend langen kapitalistischen Niedergangsprozesses ohne alternative Akteure und ohne Hoffnung. Greifbar nahe scheint die historische Stunde der pluralen gesellschaftlichen Linken. Doch diese befindet sich in der Defensive. Der linke Diskurs zerfasert in unterschiedliche Ansätze: gerechte Umverteilung von Macht und Lebenschancen Stopp des Klimawandels und Rettung der Naturgrundlagen menschlicher Existenz digitale Revolution als Chance für eine freiwillige kooperative Alternative Überwindung aller Arten von Diskriminierung Stärkung der Sorgearbeit Vorrang für das Öffentliche Übergang zu einer neuen Regulationsweise jenseits von Marktradikalismus und Staatsplanung Erneuerung der Demokratie friedensorientierte Sicherheitspolitik und gerechte Weltwirtschaftsordnung. Die kritische Textanalyse legt alles Destruktive bloß, macht die Stärken und Schwächen auch der linken Diskurse sichtbar, greift das Rationale in den unterschiedlichen Ansätzen auf, hebt die Grundzusammenhänge eines alternativen Gesellschaftsmodells hervor und verweist auf seine Akteure, auf gegenwärtige und potenzielle Hoffnungsträger.
Autorenportrait
Dieter Klein, Prof. Dr., Ökonom, war bis Ende 2012 Mitglied des Vorstandes der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Bis zu seiner Emeritierung 1997 hatte er den Lehrstuhl Ökonomische Grundlagen der Politik am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität inne.