Beschreibung
Die Geschichte männlicher Gefühle in der Moderne wurde bisher meist ausgeblendet oder negativ erzählt: als Unterdrückung, Disziplinierung oder verhängnisvolle Entfesselung maskuliner Affekte. Die geschichts-, sozial- und kulturwissenschaftlichen Beiträge des Bandes revidieren dieses einseitige Bild.
Sie rekonstruieren Gefühle als einen stets präsenten Bestandteil von Männlichkeit, der sich in verschiedenen Sphären moderner Gesellschaften artikulieren und zudem historisch wandeln konnte. Vornehmlich am Beispiel der deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts wird die Beziehung von Männlichkeit und Emotion in mehreren Praxisfeldern (Ehe und Familie, Politik und Krieg, Freundschaft und Sexualität, Kulturrevolution und New Age) analysiert und verglichen.
Rezension
»Die einzelnen Beiträge ermöglichen auf hohem Niveau einen ersten Einstieg in die Beschäftigung mit Emotionen und Männlichkeiten, bringen aber auch Anregungen für weitere Untersuchungen, die den Genderforschenden interessieren dürften.«
Heinz-Jürgen Voß, Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 1(2011)
»Alle Texte des Bandes sind lesenswert und tragen ohne Zweifel zu dem bei, was die Herausgeber/-innen mit diesem Band beabsichtigen: Gefühle als ›historisch zwar wandelbares, aber ständig präsentes, facettenreiches Element moderner Maskulinität‹ zu erfassen.«
Mechthild Bereswill, www.querelles-net.de, 11 (2010)
Besprochen in:
Journal of Contemporary European Studies, 18/3 (2010), Claudia Gremler
H-Soz-u-Kult, 04.10.2010, Andrea Meissner
www.literaturkritik.de, 11 (2010), Rolf Löchel
www.jmmsweb.org, 5/2 (2011)