Beschreibung
Der Band öffnet den außergewöhnlichen Blick auf mythische Orte inmitten alltäglicher Banalität, die als solches fast immer »übersehen« werden; ein wichtiger und überraschender Beitrag zur aktuellen Raum-Debatte.
Rezension
»Fällt das Wort Parkhaus, stehen uns sofort und unverweigerlich Bilder aus Thrillern vor Augen.[Dem Autor] geht es um die Reinheit des ›heterotopen Bauwerks‹, um den Respekt vor einer fragwürdigen, aber unumgänglichen Architektur. Dass zu ihr auch all die ängstigenden Eigenschaften gehören, die der Kriminalfilm in Szene setzt, akzeptiert er als Tatsache, die zwar Maßnahmen erfordert, aber nicht geleugnet oder beseitigt werden kann. Recht hat er, denn eigentlich und bei Licht betrachtet, ist doch jedes Leben in jeder Stadt heute ein einziger endloser Thriller.«
»Im Sachbuchbereich, meint die Frankfurter Allgemeine Zeitung: sei eine gute Saison festzustellen - schon mal deswegen, weil in ihr ein Buch über die Geschichte des Parkhauses erschienen ist, es heißt 'Übersehene Räume' von Jürgen Hasse - und weshalb ist das ein Indiz für eine gute Büchersaison? Auch da weiß die Frankfurter Allgemeine Zeitung weiter: weil so ein Buch an den Nerv des Lebensgefühls von 2007 rührt, an das Gefühl, nicht mehr selbstverständlich heimisch zu werden.«
»Soeben ist ein Buch über die Geschichte des Parkhauses erschienen. Das Parkhaus wird darin als typischer Ort der Moderne beschrieben, alles hat hier seinen Platz und seine Richtung - um dann scharf als Chiffre der Ortlosigkeit hervorzutreten. Eine Büchersaison, in der ein Buch über Parkhäuser erscheint, ist eine gute Saison.«
»Den Verkehr, der nicht verkehrt, das Überschüssige, nehmen die Parkhäuser auf. Was das für Orte sind, diese unerwünscht unverzichtbaren, darüber nachzudenken war längst fällig. Als versierter Historiker breitet Hasse die an überraschenden Details reiche hundertjährige Geschichte der Behausung unbenutzter Fahrzeuge aus.«
Besprochen in:Mikado, hr2-kultur, 08.10.2007, Ursula MayFrankfurter Allgemeine Zeitung, 10.10.2007 , Dieter BartetzkoMonumente, 6 (2013), Beatrice Härig
»Hasse [gebührt] das Verdienst, mit dem Parkhaus einen in technikhistorischer, städtebaupolitischer und damit kultur- und mentalitätsgeschichtlicher Hinsicht aufschlussreichen Aussichtspunkt neu erschlossen zu haben.«