LebensBilder
Leben und Subjektivität in neueren Ansätzen der Gender Studies
Brombach, Sabine / Wahrig, Bettina
Erschienen am
27.01.2006
Beschreibung
Erlebte und erzählte Biographie ist ein tradierter Gegenstand der Geschichts- und Sozialwissenschaften sowie der Wissenschafts- und Kunstgeschichte; sie ist Objekt der Begierde von ForscherInnen und steht im Fokus des kulturwissenschaftlichen Methodenstreits. Verhandelt werden dabei die folgenden zentralen Fragen: Was ist Leben? Was ist Identität? Was ist ein Subjekt? Was ist ein Autor/eine Autorin?Der Band sucht nach Antworten auf diese Fragen aus der Perspektive der neueren Gender Studies. Dabei wird in den Beiträgen das Bedürfnis nach biographischer Arbeit im Sinne von Empowerment und Veränderung kontrastiert mit der reflexiven, dekonstruierenden Differenzierung der Biographie von Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen.
Rezension
»Theoretische Überlegungen zum Konzept der LebensBilder stehen in diesem Band neben einer Reihe beispielhafter Studien aus den Bereichen Wissenschafts- und Kunstgeschichte. Die besondere Stärke der Beiträge liegt dabei in der konsequenten Auseinandersetzung mit jenen Ambivalenzen, die entstehen, wo die beiden unterschiedlichen politischen Interessen nach Identifikation und nach Dekonstruktion kultureller Muster aufeinander treffen.«
»Der vorliegende Band gliedert sich in zwei Teile. Der erste [...] enthält ›Beiträge zu Biographie-Forschung und Gender-Studies [...]‹. Interessanter jedoch ist der zweite Teil, der sich nicht so sehr auf Personen, sondern vielmehr auf deren künstlerische Praktiken konzentriert, indem er Werke der bildenden Kunst in den Blick nimmt.Beschlossen wird der Band mit einem Beitrag von Stephanie Zuber, der das Thema von Tagung und Buch als Beispiel interdisziplinärer Herausforderung reflektiert und sich die Frage nach dem Sinn eines Bandes wie dem vorliegenden stellt. Dass ein Tagungsband derart endet, kann man getrost als Rarität ersten Ranges ansehen. Doch vielleicht sollte das Schule machen.«
»Der Reiz des Bandes besteht darin, dass er einen guten Überblick über eine große Bandbreite von biographischen Fragestellungen in den Gender Studies bietet und dabei nicht versucht, gegensätzliche Forschungsinteressen und Ansätze zu glätten oder einzuebnen, sondern diese teilweise widersprüchliche Vielfalt zulässt. So gelingt ihnen der Nachweis, dass Biographieforschung in den Gender Studies nach wie vor von großer Bedeutung ist.«