Beschreibung
Lars Gustafsson ist einer der großen europäischen Autoren der Gegenwart. In Deutschland ist er vor allem bekannt geworden durch seine Romane, die in wunderbar leichtem Ton Melancholie und Heiterkeit, Skepsis und skurrilen Humor, philosophische Tiefe und poetische Verspieltheit miteinander verbinden. Viel zu wenig weiß man hierzulande jedoch von dem großen Lyriker und Essayisten Lars Gustafsson.
In seinen Tübinger Vorlesungen hat Lars Gustafsson nun seine persönliche Poetik des Gedichts vorgestellt. Sie kreist um das Problem der Zeit in der Lyrik: wie verhält sich die Zeit im Gedicht zur äußeren Zeit, wie werden Dinge im Gedicht ‚verzeitlicht’, welche Art von Zeiterfahrung machen wir bei Lektüre eines Gedichts, wie lang darf ein Gedicht überhaupt sein? Zum Schluss definiert Gustafsson das Gedicht als „Augenblicksartefakt“: eine kunstvolle Anordnung von Wörtern, „mit der wir uns wehren gegen die Nichtigkeit, die uns umgibt“.