Beschreibung
Medien prägen zunehmend Sportgroßveranstaltungen. Sie ermöglichen zeitgleiche Verbreitung ihrer aktuellen Durchführung (TV, New Media) und Vertiefung (Print, kulturelle Produkte), verändern mit medientechnologischen Innovationen die Inszenierung in Arenen und Medien. In der sozialwissenschaftlichen Diskussion wird dieser Prozess unter Konzepten wie "Sport der medialen Moderne" und als "performative Wende" gegenüber einer individualistischen "Erlebnisgesellschaft" diskutiert. Das sportliche Geschehen wird im Schausport wie im Fitness- und Gesundheitssport mit der Bühnenmetapher interpretiert, d. h., die Beteiligten stehen in der Arena und auf der Tribüne miteinander im Dialog, inszenieren sich selbst für andere. Auch im wettkampffreien Sport inszenieren sich die Akteure medial, in semiotischen Bewegungsmustern, Bodyshaping, Haarstyling, Kleidung, Tatoos etc. Bühne und Tribüne verweben sich miteinander, Akteure und Zuschauer changieren in ihren Rollen (Spielerjubel, Verletzungsposen, Fangesänge, plakative Choreografien). Sport und Theater (Musical, Film) kommen sich näher mit fließenden Übergängen. Sportgroßveranstaltungen werden "Gesamtkunstwerke", die neue Herausforderungen an Sportveranstalter wie die Branche der "Sportund Eventmanager" stellen. Der Band beleuchtet diesen Prozess in 19 Beiträgen aus ganz unterschiedlichen Perspektiven.
Autorenportrait
Andreas Hebbel-Seeger ist Professor für Medienmanagement und Leiter der Media-School an der Hochschule Macromedia am Campus Hamburg. Er studierte Erziehungswissenschaft, Sport und Deutsch an der Universität Hamburg. Nach Staatsexamen und Promotion absolvierte er zunächst sein Referendariat im Schuldienst und trat anschließend eine Hochschullehrerstelle am Fachbereich Sportwissenschaft der Universität Hamburg an. Später vertrat er an der Universität Augsburg am Institut für Medien und Bildungstechnologie die Professur für digitale Medien und war als Medienberater für die" Bewerbungskomitee Universiade Hamburg 2015 GmbH" tätig. Sein Schwerpunkt in Forschung und Lehre liegt auf der Nutzung digitaler Medien zu Lehr-, Lern- und Marketingzwecken. Im Fokus stehen dabei vor allem Konzeption, Umsetzung und Reflexion von Nutzungsszenarien im Kontext von Bewegung und Sport. Im Meyer & Meyer Verlag sind von ihm Bücher zur Theorie und Praxis des Snowboardens sowie in Co-Herausgeberschaft Berichtbände zum Hamburger Kongress für Sport, Ökonomie und Medien erschienen. Prof. Dr. Thomas Horky ist Professor für Sportjournalistik an der Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation (MHMK) am Campus Hamburg. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Hamburg, am Hamburger Institut für Sportjournalistik und Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Deutschen Sporthochschule in Köln. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Qualitätsmerkmale von Sportjournalismus, Mediensport und Inszenierung sowie Sportjournalismus und Unterhaltung.