Beschreibung
In der Sozialisationsforschung ist nicht nur die Bedeutung und das Verhältnis von Trieben, Affekten und interaktiver Erfahrung höchst umstritten. Selbst an der Frage, ob der Entwicklungsprozess vom Teil zum Ganzen verläuft oder ob es von Anfang an so etwas wie eine ganzheitliche Selbst- und Welterfahrung gibt, scheiden sich die Geister. Und während die einen das Hineinwachsen in die Gesellschaft als notwendiger Weise konflikthaft betrachten, betonen die anderen, dass Wachstum und Entwicklung aus einem harmonischen Zusammenspiel von Kräften resultiere. May versucht in diesem ambitionierten Buch, die zum Teil grundlegend unterschiedlichen Auffassungen menschlicher Sozialisation in einer dialektischen Betrachtungsweise zu integrieren. Er fordert die Bildung neuer Synthesen und zeigt auf, dass dies am ehestens im Rahmen einer Theorie der Selbstregulierung möglich ist. Am Ende steht eine neue, anregende Sichtweise auf die Sozialisation Heranwachsender.
Autorenportrait
Michael May, Prof. Dr. habil., ist Dekan des Fachbereiches Sozialwesen an der Fachhochschule Wiesbaden, Privatdozent am Fachbereich Erziehungswissenschaften der Universität Frankfurt und Redaktionsmitglied der Zeitschrift Widersprüche. Er beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Geschlechterforschung, Politik und Pädagogik des Sozialen.