Beschreibung
Wer nicht wirbt, stirbt - behauptet zumindest einen alte Werber-Weisheit. Selbst der sozialistische Einzelhandel konnte sich dieser Maxime nicht ganz entziehen und so wurde für Vita-Cola und Nordhäuser Doppelkorn, Florena und Putzi, Vipa, Gotanao, Spee, Fit, Fischkonserven und Haarfärbemittel, Elektrogeräte, Motorroller oder Bier ebenso geworben wie für Wartburg und Urlaubsreisen - mit erstaunlich einprägsamen, gut gestalteten Anzeigen und witzigen Werbeslogans. Zumindest, bis man "höheren Ortes" feststellte, dass Werbung für Dinge, die es nur selten zu kaufen gibt, durchaus zu Unmut in der Bevölkerung führen kann und die ganze Werberei per Ministerratsbeschluss untersagt wurde. Die Herausgeberin hat nicht nur im Verlagsarchiv Anzeigen und Kampagnen der bis heute bekannten Markenprodukte aus dem Osten Deutschlands aufgespürt. Sie ist auch auf fast Vergessenes, Wiederbelebtes und zumindest in der Erinnerung Bekanntes gestoßen. Mit diesen Schätzen hat sie das kultverdächtige Minibändchen vollgepackt: Anzeigenmotive aus den 1950er und 1970er Jahren, ergänzt durch Zitate und Anekdoten lassen alte Bekannte von AKA Elektrik bis Zitza Revue passieren und werfen einen heiteren Blick auf die wundersame Werbewelt "Made in GDR".
Autorenportrait
Ute Scheffler (1954 - 2021) studierte in Leipzig Germanistik, danach Gesellschaftswissenschaften in Berlin und promovierte als Kultursoziologin. Sie war ab 1986 (Chef)Lektorin des Mitteldeutschen Verlages Halle, ab 1991 hatte sie leitende Positionen bei großen Werbeagenturen und verantwortete Werbekampagnen für Großkunden wie Mercedes, BMW oder Lufthansa. 1996 gründete sie ihre eigene Werbeagentur für Marketing, Kommunikation und Medien in Leipzig. Ab 2009 arbeitete sie als freiberufliche Grafikdesignerin, Dozentin und Autorin in Leipzig. Dank ihrer Leidenschaft für die DDR-Alltags- und Kochkultur entstanden viele erfolgreiche Bücher im BuchVerlag für die Frau. Ihre Kreativität bewies die versierte Hobbyköchin auch bei jedem neuen kulinarischen Thema oder Trend. Sie war neugierig auf neue Genüsse und probierte alles selbst aus. Ihr Buch "Chic im Osten. Mode in der DDR" im Jahr 2010 war der Ausgangspunkt für eine der größten Sammlungen der DDR-Mode mit Tausenden Kleidungsstücken, Accessoires, Fotografien, Zeitschriften und originalen Modezeichnungen, die die Autorin initiierte. Heute sucht dieser einmalige Modefundus nicht nur deutschlandweit, sondern auch international seinesgleichen. Ute Scheffler gründete den Chic im Osten e.V. und stand ihm bis zuletzt als Vereinsvorsitzende vor. Sie und ihre MitstreiterInnen haben zahlreiche Modenschauen, Ausstellungen und Veranstaltungen rund um die DDR-Mode organisiert und damit ein Stück Zeitgeschichte der DDR lebendig gehalten.
