Beschreibung
Im Rahmen einer bemerkenswerten linguistischen Analyse ermittelt die Studie das Konstrukt vom >Tier< als destruktivstes und zugleich widersprüchlichstes Stereotyp der westlichen Bildung. Alltag, Philosophie und Wissenschaft bedienen sich darin seit Jahrhunderten - und heute medial - eines gemeinsamen Codes, der Ausgrenzung und Ungleichheit rechtfertigt. Zugleich bewahrt das aus der griechischen Philosophie stammende >Tier<-Konstrukt den christlichen Affekt gegen das Judentum auf. Dabei ist es gerade die universalistische Ethik des Judentums, die noch heute gern als >christliche< Ethik vereinnahmt wird. Die Studie plädiert für den Abschied vom >Tier<-Konstrukt und für die längst überfällige, kulturelle Hinwendung zur Ethik der Gleichheit. Die Studie ist der diskursanalytischen Methode verpflichtet und lenkt daher verstärkt den Blick auf die Feinanalyse von Texten.