Beschreibung
Als 2006 die Fußball-WM in Deutschland stattfand, wurden Tausende deutscher Fahnen geschwenkt. Schnell waren die Rufer in der Wüste, die mit Grass riefen: „Deutschland denken heißt Auschwitz denken" und vor einem neuen Nationalismus warnten.
Domenico Losurdo, als italienischer Philosoph und Marxist eher unverdächtig, ist der dahinter stehenden Frage nachgegangen: „Ist Deutschland ein unverbesserliches Volk?“
Wer nur in Grass’scher Diktion denkt, ignoriert, dass in Geschichte und Gegenwart der Deutschen mächtige fortschrittliche Strömungen zu finden sind.
Der verdrängt, dass der Faschismus keineswegs eine exklusiv deutsche Erscheinung war und ist und dass das Dritte Reich keineswegs nur deutsche Wurzeln hat.
Der Knüppel vom „deutschen Sonderweg" dient dazu, die Bundesrepublik in einer Vasallenrolle gegenüber den USA zu halten.
Autorenportrait
Domenico Losurdo,
Jahrgang 1941, ist einer der wichtigsten zeitgenössischen Philosophen Italiens.
Er lehrt an der Universität von Urbino und ist Vorsitzender der Internationalen Gesellschaft Hegel-Marx für dialektisches Denken.