Beschreibung
Elektronische Editionen treten seit einigen Jahren neben traditionellen Bucheditionen immer stärker in den Fokus der Editionsphilologie und geben Anlass zu intensiven Diskussionen.
Insbesondere das Internet spielt dabei als mediale Grundlage eine dominante Rolle. In keinem anderen Bereich sind Möglichkeiten einer Edition in vergleichbar hohem Maße von den technologischen Entwicklungen in Hard- und Software abhängig. Andererseits bietet kein anderes Medium vergleichbar vielfältige Chancen einer multidimensionalen Präsentation sowie der Textanalyse. Die Repräsentation von Zeichen auf dem Bildschirm und die durch binäre Codes und elektrische Impulse generierte und elektromagnetisch gespeicherte Text- und Bildinformation ist flüchtig und somit jederzeit veränderbar, wodurch sich auch unser Begriff von Buch und Edition grundlegend und dauerhaft verändert hat.
Der vorliegende Band ist interdisziplinär konzipiert, und zwar in dem Sinne, dass die in der editorischen Praxis ohnehin vorhandene Zusammenarbeit von Sprachwissenschaft und Literaturwissenschaft auch in der Auswahl der Beiträge reflektiert wird. Er vermittelt Einblicke in das Spannungsfeld zwischen Editionsphilologie und Internettechnologie und möchte zu einer produktiven Auseinandersetzung um eine zukünftige mediale Präsentation von Editionen anregen.